Montag, 2. November 2009

Wieder eine Woche rum...

Guten Tag ihr lieben.

Ich hoffe ihr habt Halloween alle unbeschadet überstanden. Ich hatte diesmal das beste Halloween von allen, weil hier nicht andauernd kleine nervende Kinder vor der Tür stehen und komische Lieder singen. Halloween kennt hier wirklich absolut niemand, was auch ganz gut so ist.

Naja wie auch immer, diese Woche war wieder einiges los, vielleicht diesmal nicht ganz so viel wie sonst, aber ich will euch trotzdem auf den neusten Stand bringen…

Also dann fang ich mal nicht chronologisch an:
Am Samstag war ich in der Stadt und hab mir ein Hemd schneidern lassen. Also eigentlich ist es noch nicht fertig. Ich hab mir den Stoff gekauft (6,000 UGX) und den bei einer Schneiderin abgegeben (4,000 UGX). Die hat dann meine Maße genommen und meinte ich soll nächste Woche Samstag wieder kommen.
Dann bekomme ich dann mein fertiges schwarzes Hemd mit weißen Knöpfen (schwarz war aus) für insgesamt etwa 3,50€ umgerechnet. Mal sehen, wie das dann so aussieht. (Schwarz wollt ich übrigens wegen der Handwäsche haben, da sieht man die Flecken nicht so drauf).
Eine Hose wollt ich eigentlich auch noch haben, aber ich wollte dann doch lieber erst mal gucken, wie das Hemd so aussieht und so wirklich hat der Hosenstoff mir auch nicht zugesagt.

Joa dann haben wir mal wieder unser Haus verschönert. Wir haben nämlich ca. 25 rote Chilischoten (500 UGX – spotten billig) gekauft und die an einem Bindfaden über unserer Matte im Wohnzimmer an die kahle Wand gehangen. Sieht echt ganz cool aus…

Freitag hatte ich frei, weil irgendein Priester bei uns im Ort gestorben ist (Autounfall) und Freitag Beerdigung war. Da sind dann einige Lehrer von meiner Schule hin gepilgert, sodass die Schule für alle ausfiel. Da war dann auch gut was los in der Kirche, als ich da mal vorbei gefahren bin.
Naja jedenfalls mussten Hannah und Ulli trotzdem arbeiten. Also hab ich kurzerhand beschlossen auszuschlafen und dann Hannah auf ihrer Arbeit zu besuchen.
Ich bin also über die gefühlten 20 Hügel in den botanischen Garten gefahren und hab mich dort mit Hannah getroffen, die mittags dann auch Schluss hatte. Sie hat mir den Garten gezeigt, der wirklich ziemlich schön und abwechslungsreich ist, und anschließend sind wir mit Helge und Matt, die (nochmal zur Erinnerung) auch da arbeiten, und Alex (der Freund aus Kampala) essen gegangen. Ich hab mir dann von einem Straßenhändler ein sogenanntes Rollegg gekauft. Das besteht aus zwei Eiern, zwei Chapatis und frischem Gemüse (Kohl, Paprika, Tomate – je nach dem) und hat mega gut geschmeckt. Hatte irgendwie was von Döner, aber auch von Chapati, die ich ja eh echt gerne Esse. Und außerdem hat das Rollegg nur 1,000 UGX gekostet. Sehr geil – nächstes Mal wieder!
(Der Name kommt übrigens daher, weil das Ei mit den Chapatis zu einer Rolle gerollt wird.)

Am Abend (immer noch Freitag) waren Helge, Matt und Alex dann bei uns und haben Bier und Gin mitgebracht, den wir bei einer Runde „Arschloch“ (Kartenspiel) geleert haben.
Danach hatten wir komischerweise noch spontan Lust feiern zu gehen und sind gegen 1 nochmal losgestratzt. Diesmal war der Club auch voller als das letzte Mal, allerdings gab es immer noch die gleiche einheimische Musik auf die Ohren, zu der man nach wie vor nicht Ordentlich tanzen konnte.
Naja halb 5 war ich dann auch irgendwann im Bett.

Samstag waren die meisten von uns dann auch nicht mehr in der Lage größere Sachen zu unternehmen. Hannah und ich (Ulli ist trotzdem früh aufgestanden und los gezottelt) waren dann nur kurz in der Stadt, um mein Hemd schneidern zu lassen, einzukaufen und mal wieder Pizza zu essen. Dabei haben wir erfahren, dass der Italiener, mit dem wir uns übrigens ziemlich gut verstehen, eine Eismaschine aus Italien mitgebracht hat und derzeit Eissorten ausprobiert. Banane hätte wohl am besten geklappt. Ab morgen wolle er dann auch Eis verkaufen – ich weiß, wo ich morgen Nachmittag bin!

Sonntag sind wir dann zum Lake Saka in der Nähe gebodat, weil wir ne Runde baden wollten. Allerdings war das Wasser/Ufer da nicht so bombe, weshalb wir uns nur ans Wasser gelegt und gechillt haben. Irgendwann war mir das aber zu langweilig und ich bin auf den Hügel in der Nähe geklettert, von dem aus man eine Unglaubliche Sicht über das ganze Plateau von Fort Portal hatte. Zufällig war das nämlich der höchste Hügel in der Gegend, was ich beim Aufstieg auch deutlich gemerkt habe.
Man konnte Fort Portal sehen, den Lake, die Rwenzoris, Steves Lodge und viele andere Dinge. Oben saß auch schon einer – ein Einheimischer, mit dem ich noch ein ausführlichen Schnagg über Uganda, dessen Probleme und Deutschland und dessen Probleme gehalten habe.

Joa heute war auch ganz abwechslungsreich. Erst mal habe ich heute versucht den Rasen zu „mähen“. Und zwar mit einer Art Sense, die sich Mpanga nennt. Leider war das mega anstrengend, da das Ding alles andere als scharf war und das Gras auch außerordentlich widerspenstig war. Ergebnis: 1 Stunde hacken, 1ne Blase (mal wieder) und 4-5m2 kurzer Rasen. Die Restlichen 15m2 der Schneise vom Haus bis zum Tor wollte dann der Guard unbedingt machen, der mich die ganze Zeit schon skeptisch beobachtet hat, und hat dafür 30 Minuten gebraucht. Naja – wenn man’s kann…

Leider haben wir auch schon seit gestern Mittag Wasserausfall und unsere Reserven für solche Fälle schon zur Hälfte aufgebraucht. Deshalb hatten wir eben die spitzen Idee, die Waschschüsseln in den Regen zu stellen, und zwar da, wo der Regen vom Dach gelaufen kommt. Ergebnis: 3 halb durchnässte WG-Bewohner, volle Wasserkanister, Wasser für den Abwasch und 3 Klospülungskästen – und das Ganze in weniger als einer halben Stunde. Jaja, der tropische regen hat auch manchmal was Gutes. Wäre es nicht schon dunkel gewesen wären wir auch noch in Badesachen draußen duschen gewesen, aber das war uns dann doch zu kalt (wobei ich das schon gemacht habe vor 1-2 Wochen).

Joa außerdem gab‘s neulich leckeren Tomatensalat mit Bratkartoffeln. Chilipulver gab’s auch dazu, wenn man wollte… Sehr lecker!
Ach ja ganz im Gegenteil hat allerdings der Malariatee geschmeckt, den ich seit letzter Woche trinke. Ich hab nämlich mein Doxy inzwischen abgesetzt und bin auf diesen Tee umgestiegen.
Vorteil: Man muss ihn nur einmal die Woche nehmen. Er ist Pflanzlich. Er hat keine bekannten Nebenwirkungen. Und er soll genauso gut helfen.
Nachteil: Er schmeckt absolut abartig! Es gibt verschiedene Methoden: In kleinen Schlucken über den Tag verteilt trinken, exen oder die Teeblätter mit Joghurt zusammen essen.
Bisher hab ich die zweite Methode angewendet und danach direkt 2 Toast hinterher gegessen. Demnächst will ich mal die Joghurtmethode testen, allerdings ist es schade um den schönen Joghurt.

Joa ansonsten gibt es nicht viel Neues. Die Erde bebt weiterhin munter vor sich hin, Wasser haben wir immer noch nicht und ich trinke nach wie vor mindestens 4 Tassen Tee am Tag.

Macht’s gut alle zusammen…
Euer Lieblingsugander.

1 Kommentar:

  1. Hi Jonas,
    naja Rasen mähen war und wird nicht deine Stärke werden. Aber sonst scheint ja alles im Lot zu sien. Langsam bekommt ihr Rutine in den afrikanschen Alltag mit all den kleinen Besonderheiten.(zB. kein Wasser und ähnliches)
    Bei uns ist noch alles beim Alten, graues Novemberwetter aber eine warme Dusche. Am WE fahren wir nach Berlin, evnt. skypen wir mal.
    Liebe Grüsse
    Angela

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