Dienstag, 6. April 2010
Osterblog #1
Hallo alle zusammen! Ich hoffe ihr habt Ostern gut überstanden. Ich war ja dick am rumreisen und bin grade erst nach Hause gekommen. Natürlich kommt hier auch gleich der Reisebericht – diesmal aber in mehreren Etappen, damit sich nicht wieder über meinen „Schreibdurchfall“ beklagt wird…
Tag 1 – Matatu fahren…
Am Gründonnerstag ging’s morgens um 9 los. Vorher wollt ich noch meine Hose vom Schneider abholen, der die nochmal enger machen sollte, allerdings hatte der nicht offen – naja hab ich halt nur eine Hose mit… schade.
Das Matatu war auch schon fast voll und ist gleich losgefahren. Zwar waren wir einer zu viel als erlaubt, aber die Fahrer hatten da einen schlauen Trick: Immer kurz bevor Polizei-Kontrolle war, was sie durch Handzeichen der entgegen kommenden Matatus bemerkten, stieg der Conductor (der der das Geld immer einsammelt) aus und hat sich ein Boda bis nach der Kontrolle genommen. Das Boda war wohl billiger als die Polizei zu bestechen.
Nach Kasese ging’s dann mitten durch den Queen-Elisabeth NP. Dort haben wir Paviane, Büffel, ugandische Antilopen, Kronenkraniche und sogar Elefanten am Straßenrand gesehen. Auf dem Rückweg gab’s sogar noch ein Warzenschwein oben drauf…
Joa der Rest der Strecke war weniger interessant. In Mbarara mussten wir umsteigen in ein Matatu mit 22 Leuten. Nochmal zur Erinnerung: Die sind für 14 Passagiere zugelassen, also mit Fahrer und Conductor 16 Leute. Teilweise saß ich also zu fünft in einer 3er-Reihe. Nach insgesamt etwa 10 Stunden Fahrt sind wir dann endlich in Kabale angekommen, wo wir im „Home of Edirisa“ geschlafen haben. Nebenan gibt’s da ne richtig coole Bäckerei, wo man super Gebäck bekommt.
Joa abends waren wir dann noch mit Benny, der in Kabale wohnt, bei dem Direktor seiner Schule essen (Benny isst da jeden Tag) und anschließend sind wir dann ins Bett gegangen. Tragischer weise hatten wir Betten im Dormitory, also einem Gemeinschaftsschlafsaal. Die Betten waren hart, haben gewackelt und ständig sind Leute ein und aus gegangen. Dazu kam, dass wir um 6 aufstehen mussten, weil wir den Nachtbus aus Kampala abpassen wollten. Alles in allem: Eine ziemlich grausige Nacht.
Tag 2 – Struktur
Punkt 7 standen wir beim Buspark aber kein Bus in Sicht. Letztendlich haben wir uns dann doch für ein Taxi entschieden. (Diesmal kein Matatu sondern ein normales Auto mit 5 Sitzen, das Prinzip ist aber das gleiche, es gibt nur keinen Conduktor.) Nach einer Stunde warten sind wir dann zu siebent Richtung ruandischer Grenze gefahren, was eigentlich nur 45 min gedauert hat…
Naja, dort sind wir dann durch das ugandische Emigration- und das ruandische Immigration-Office gezuckelt und haben fleißig Stempel gesammelt. Zwischendurch kamen dann noch hunderte Geld-Wechsel-Leute auf uns zu und wollten, dass wir bei ihnen Geld umtauschen. Die Zeit haben wir auch noch umgestellt und schließlich haben wir zufälligerweise einen anderen Bus aus Kampala gesehen, der uns auch direkt bis Kigali mitgenommen hat - Achtung, Rechtsverkehr!
Kigali ist nichts im Vergleich zu Kampala! Zunächst einmal ist Kigali mit nicht mal einer Millionen Einwohner viel kleiner als Kampala. Dann herrscht dort eine gewisse Grundordnung. Zwar nicht wie in Deutschland, aber immerhin. Es gibt Ampeln, an denen auch angehalten wird. Es gibt viel weniger „Speed humps“ , weil die Leute anscheinend von sich aus langsam fahren. Die Bodas heißen Motos und dürfen nur einen Fahrgast per Moto mitnehmen, außerdem gilt Helmpflicht für Fahrer und Passagier, weshalb die Fahrer immer zwei Helme dabei haben. Am meisten umgehauen haben mich aber die Bushaltestellen! Da stellt man sich hin und wartet, dass ein Matatu vorbei kommt. Und das fährt dann auch direkt los, egal ob’s voll ist, oder nicht. Zum ausseigen muss man Klopfen und kann dann auch nur an der nächsten Bushaltestelle raus – wie scheiße ist das denn^^ Naja, jedenfalls war ich ziemlich baff nach meiner ersten Matatufahrt in Kigali.
Tragischer weise ist Ruanda viel teurer als Uganda (das Wasser kostet das Doppelte – die Schokolade auch) und Französisch bzw. Kinyarwanda sprachig. Die Regierung hat zwar vor kurzem beschlossen die Sprache in Englisch zu ändern (das muss man sich erst mal vorstellen) aber effektiv sprechen nur die gebildeten 10% der Bevölkerung Englisch und Französisch sprechen leider auch nur geschätzte 50%. In Ruanda spricht halt jeder Kinyarwanda, wodurch eigentlich kein Grund besteht was anderes zu lernen. Jedenfalls hatte ich ziemliche Probleme mich zu verständigen – gut, dass ich Hannah dabei hatte, die ganz gut Französisch kann.
Als erstes waren wir dann natürlich in der Innenstadt einkaufen. Kigali hat auch einen Nakumat (westliches Einkaufzentrum) allerdings viel kleiner und viel teurer als der in Kampala. Dafür gibt’s eine deutsche Bäckerei und Fleischerei, wo wir uns direkt mit Wiener Würstchen und Brötchen eingedeckt haben – sehr geil! Das Schwarzbrot war leider alle.
Auf dem Markt habe ich mir dann noch eine Regenhose für meine Rwenzoritour im Mai für teuer Geld gekauft. Leider ist dann in der Nähe vom Markt Hannah ihr Portemonnaie geklaut worden, was nochmal für allerhand Aufregung gesorgt hat.
Danach sind wir dann zu anderen DED-weltwärts’lern, die in Kigali wohnen gefahren, wo wir dann auch übernachten wollten. Bei denen um die Ecke gibt’s ein Massage-Studio wo ich mir gleich mal eine Massage gegönnt habe :)
Abends sind wir dann noch mit jeder Menge anderen weltwärts’lern aus Ruanda in einen Club ähnlich dem Iguana (Mzunguanteil 50%) in Kampala gefahren und haben dicke Party gemacht… In Ruanda gib‘s Bier nicht in normalen Größen, sondern das große Bier hat 0,72l – man ist also nach einem Bier schon ganz gut dabei^^
Joa um 3 waren wir dann wieder zu Hause, wir leider nach einem 22-Stunden-Tag zu dritt auf einer Matte mit einer 2 Decken schlafen mussten… und um halb neun mussten wir auch schon wieder aufstehen! Was soll sagen, die Nacht war noch beschissener, als die davor
-Lesen sie nächtes mal: Der leuchtende Vulkan, Rommé international und Einer in heißen Quellen-
Tag 1 – Matatu fahren…
Am Gründonnerstag ging’s morgens um 9 los. Vorher wollt ich noch meine Hose vom Schneider abholen, der die nochmal enger machen sollte, allerdings hatte der nicht offen – naja hab ich halt nur eine Hose mit… schade.
Das Matatu war auch schon fast voll und ist gleich losgefahren. Zwar waren wir einer zu viel als erlaubt, aber die Fahrer hatten da einen schlauen Trick: Immer kurz bevor Polizei-Kontrolle war, was sie durch Handzeichen der entgegen kommenden Matatus bemerkten, stieg der Conductor (der der das Geld immer einsammelt) aus und hat sich ein Boda bis nach der Kontrolle genommen. Das Boda war wohl billiger als die Polizei zu bestechen.
Nach Kasese ging’s dann mitten durch den Queen-Elisabeth NP. Dort haben wir Paviane, Büffel, ugandische Antilopen, Kronenkraniche und sogar Elefanten am Straßenrand gesehen. Auf dem Rückweg gab’s sogar noch ein Warzenschwein oben drauf…
Joa der Rest der Strecke war weniger interessant. In Mbarara mussten wir umsteigen in ein Matatu mit 22 Leuten. Nochmal zur Erinnerung: Die sind für 14 Passagiere zugelassen, also mit Fahrer und Conductor 16 Leute. Teilweise saß ich also zu fünft in einer 3er-Reihe. Nach insgesamt etwa 10 Stunden Fahrt sind wir dann endlich in Kabale angekommen, wo wir im „Home of Edirisa“ geschlafen haben. Nebenan gibt’s da ne richtig coole Bäckerei, wo man super Gebäck bekommt.
Joa abends waren wir dann noch mit Benny, der in Kabale wohnt, bei dem Direktor seiner Schule essen (Benny isst da jeden Tag) und anschließend sind wir dann ins Bett gegangen. Tragischer weise hatten wir Betten im Dormitory, also einem Gemeinschaftsschlafsaal. Die Betten waren hart, haben gewackelt und ständig sind Leute ein und aus gegangen. Dazu kam, dass wir um 6 aufstehen mussten, weil wir den Nachtbus aus Kampala abpassen wollten. Alles in allem: Eine ziemlich grausige Nacht.
Tag 2 – Struktur
Punkt 7 standen wir beim Buspark aber kein Bus in Sicht. Letztendlich haben wir uns dann doch für ein Taxi entschieden. (Diesmal kein Matatu sondern ein normales Auto mit 5 Sitzen, das Prinzip ist aber das gleiche, es gibt nur keinen Conduktor.) Nach einer Stunde warten sind wir dann zu siebent Richtung ruandischer Grenze gefahren, was eigentlich nur 45 min gedauert hat…
Naja, dort sind wir dann durch das ugandische Emigration- und das ruandische Immigration-Office gezuckelt und haben fleißig Stempel gesammelt. Zwischendurch kamen dann noch hunderte Geld-Wechsel-Leute auf uns zu und wollten, dass wir bei ihnen Geld umtauschen. Die Zeit haben wir auch noch umgestellt und schließlich haben wir zufälligerweise einen anderen Bus aus Kampala gesehen, der uns auch direkt bis Kigali mitgenommen hat - Achtung, Rechtsverkehr!
Kigali ist nichts im Vergleich zu Kampala! Zunächst einmal ist Kigali mit nicht mal einer Millionen Einwohner viel kleiner als Kampala. Dann herrscht dort eine gewisse Grundordnung. Zwar nicht wie in Deutschland, aber immerhin. Es gibt Ampeln, an denen auch angehalten wird. Es gibt viel weniger „Speed humps“ , weil die Leute anscheinend von sich aus langsam fahren. Die Bodas heißen Motos und dürfen nur einen Fahrgast per Moto mitnehmen, außerdem gilt Helmpflicht für Fahrer und Passagier, weshalb die Fahrer immer zwei Helme dabei haben. Am meisten umgehauen haben mich aber die Bushaltestellen! Da stellt man sich hin und wartet, dass ein Matatu vorbei kommt. Und das fährt dann auch direkt los, egal ob’s voll ist, oder nicht. Zum ausseigen muss man Klopfen und kann dann auch nur an der nächsten Bushaltestelle raus – wie scheiße ist das denn^^ Naja, jedenfalls war ich ziemlich baff nach meiner ersten Matatufahrt in Kigali.
Tragischer weise ist Ruanda viel teurer als Uganda (das Wasser kostet das Doppelte – die Schokolade auch) und Französisch bzw. Kinyarwanda sprachig. Die Regierung hat zwar vor kurzem beschlossen die Sprache in Englisch zu ändern (das muss man sich erst mal vorstellen) aber effektiv sprechen nur die gebildeten 10% der Bevölkerung Englisch und Französisch sprechen leider auch nur geschätzte 50%. In Ruanda spricht halt jeder Kinyarwanda, wodurch eigentlich kein Grund besteht was anderes zu lernen. Jedenfalls hatte ich ziemliche Probleme mich zu verständigen – gut, dass ich Hannah dabei hatte, die ganz gut Französisch kann.
Als erstes waren wir dann natürlich in der Innenstadt einkaufen. Kigali hat auch einen Nakumat (westliches Einkaufzentrum) allerdings viel kleiner und viel teurer als der in Kampala. Dafür gibt’s eine deutsche Bäckerei und Fleischerei, wo wir uns direkt mit Wiener Würstchen und Brötchen eingedeckt haben – sehr geil! Das Schwarzbrot war leider alle.
Auf dem Markt habe ich mir dann noch eine Regenhose für meine Rwenzoritour im Mai für teuer Geld gekauft. Leider ist dann in der Nähe vom Markt Hannah ihr Portemonnaie geklaut worden, was nochmal für allerhand Aufregung gesorgt hat.
Danach sind wir dann zu anderen DED-weltwärts’lern, die in Kigali wohnen gefahren, wo wir dann auch übernachten wollten. Bei denen um die Ecke gibt’s ein Massage-Studio wo ich mir gleich mal eine Massage gegönnt habe :)
Abends sind wir dann noch mit jeder Menge anderen weltwärts’lern aus Ruanda in einen Club ähnlich dem Iguana (Mzunguanteil 50%) in Kampala gefahren und haben dicke Party gemacht… In Ruanda gib‘s Bier nicht in normalen Größen, sondern das große Bier hat 0,72l – man ist also nach einem Bier schon ganz gut dabei^^
Joa um 3 waren wir dann wieder zu Hause, wir leider nach einem 22-Stunden-Tag zu dritt auf einer Matte mit einer 2 Decken schlafen mussten… und um halb neun mussten wir auch schon wieder aufstehen! Was soll sagen, die Nacht war noch beschissener, als die davor
-Lesen sie nächtes mal: Der leuchtende Vulkan, Rommé international und Einer in heißen Quellen-
Verfasst von
Jonas
um
16:35
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