Donnerstag, 30. September 2010
Der Letzte...
So Leute, hier kommt vorerst der letzte Blogeintrag für euch…
Ich bin ja jetzt vor gut zweieinhalb Wochen am 12.09. nach Deutschland zurückgekehrt. Der Abschied von meiner Freundin in Kampala war echt schwer, sodass ich ziemlich niedergeschlagen war, als ich dann am Flughafen ankam und wenig später abflog. Das Essen im Flugzeug war dann aber Weltklasse! Fleisch mit Bohnen und zum Frühstück Brötchen und Käse.
In Brüssel hatten wir dann 8 Stunden Aufenthalt, bevor wir dann weiter nach Hamburg geflogen sind. In Brüssel hatte ich auch schon meinen ersten Kulturschock, als ich die Preise allein für ein kleines Wasser gesehen habe. Und bei manchen Leuten habe ich mich auch nur gefragt, warum in alles in der Welt muss man so herumstolzieren, als gehöre einem die Welt. Alles in allem eine ziemlich merkwürdige Situation für mich. Zum Glück haben wir dann Bänke gefunden, wo ich erst mal 4 Stunden schlafen konnte, weil der Schlaf in Flugzeug ehrlich gesagt nicht so üppig ausfiel.
Als ich dann in Hamburg gelandet bin habe ich mich sogar richtig gefreut, meine Familie und Freunde wieder zu sehen. Wir sind dann direkt alle zu McDonalds gefahren und ich musste erzählen. Abends war ich dann noch weg und habe deutschen Alkohol genossen.
Am nächsten Tag habe ich als erstes ein Moskitonetz aufgehängt, damit ich wenigstens ein bisschen ugandische Vertrautheit um mich hatte. Mit meiner Freundin habe ich dann auch ein paar Mal telefoniert was echt gar nicht so leicht für mich war.
Aber der Hammer kam erst nach etwa drei Tagen, als ich plötzlich sagte: „ Du Mama ich will wieder nach Hause“, und an dem Punkt erst wirklich realisierte, dass ich jetzt tatsächlich nicht mehr in Uganda bin. Das Problem war halt, dass niemand mich wirklich verstehen konnte, was auch irgendwie logisch ist – ich hätte ich damals auch nicht verstanden, wenn ich nicht in Uganda gewesen wäre. Alles in allem war ich also schon ziemlich unten mit der Stimmung.
Zum Glück kam dann knapp eine Woche nach meiner Ankunft das Abschlussseminar. Auf der ICE-Fahrt dahin habe ich fast nur Rentner gesehen… Ganz ehrlich, hier gibt es so viele Rentner, wie in Uganda Kinder, das ist echt ziemlich traurig! Aber zum Glück habe ich auf dem Seminar dann endlich Leute getroffen, die mich wirklich verstanden, weil sie einfach ähnliches durchgemacht hatten. Viele davon hatten sogar auch eine Freundin, oder einen Freund im anderen Land und ich war froh zu wissen, dass ich mit meinen Problemen nicht allein war. Nach dem Seminar fühlte ich mich schon um einiges besser. Ich glaube inzwischen habe ich akzeptiert, dass ich jetzt hier bin und viele Merkwürdigkeiten angenommen. Nur bei 2 Sachen könnte ich mich immer noch tierisch aufregen:
1. Die Preise!! Es geht auch billiger, wenn man will. Ich hab’s gesehen! Man muss keine Hose für 120€ verkaufen, wenn man sie für 20€ vom Hersteller bekommt!!!
2. Wenn ich mit meinem Fahrrad auf dem linken Fahrradweg fahre, dann ist das verdammt nochmal nicht die Angelegenheit von irgendeinem Rentner, der meint er müsse mir erzählen wo ich zu fahren habe! Und das ist nur ein Beispiel für deutsche Exaktheit! Wenn in einem Zugabteil 6 freie Plätze sind muss man nicht unbedingt eine 30 Minütige Diskussion drüber führen welcher davon denn jetzt der Platz ist, der auf der Platzkarte steht und dann den armen Ex-Freiwilligen aus Uganda auch noch blöd anmachen, weil er seine Tasche auf den Sitz neben sich gestellt hat, der nach Expertenmeinung des Schaffners der betreffende Platz auf der Platzkarte ist!!!! AAARRGGHHH! Man setzt sich einfach irgendwo hin, verdammt!
Naja morgen fängt dann das Studium an… Nächster Lebensabschnitt. Ich hoffe ich kann nebenbei etwas Geld beiseitelegen und so schnell wie möglich wieder nach Uganda und zu meiner Freundin zurückkehren.
Macht’s gut und danke fürs Lesen.
Euer Jonas
Ich bin ja jetzt vor gut zweieinhalb Wochen am 12.09. nach Deutschland zurückgekehrt. Der Abschied von meiner Freundin in Kampala war echt schwer, sodass ich ziemlich niedergeschlagen war, als ich dann am Flughafen ankam und wenig später abflog. Das Essen im Flugzeug war dann aber Weltklasse! Fleisch mit Bohnen und zum Frühstück Brötchen und Käse.
In Brüssel hatten wir dann 8 Stunden Aufenthalt, bevor wir dann weiter nach Hamburg geflogen sind. In Brüssel hatte ich auch schon meinen ersten Kulturschock, als ich die Preise allein für ein kleines Wasser gesehen habe. Und bei manchen Leuten habe ich mich auch nur gefragt, warum in alles in der Welt muss man so herumstolzieren, als gehöre einem die Welt. Alles in allem eine ziemlich merkwürdige Situation für mich. Zum Glück haben wir dann Bänke gefunden, wo ich erst mal 4 Stunden schlafen konnte, weil der Schlaf in Flugzeug ehrlich gesagt nicht so üppig ausfiel.
Als ich dann in Hamburg gelandet bin habe ich mich sogar richtig gefreut, meine Familie und Freunde wieder zu sehen. Wir sind dann direkt alle zu McDonalds gefahren und ich musste erzählen. Abends war ich dann noch weg und habe deutschen Alkohol genossen.
Am nächsten Tag habe ich als erstes ein Moskitonetz aufgehängt, damit ich wenigstens ein bisschen ugandische Vertrautheit um mich hatte. Mit meiner Freundin habe ich dann auch ein paar Mal telefoniert was echt gar nicht so leicht für mich war.
Aber der Hammer kam erst nach etwa drei Tagen, als ich plötzlich sagte: „ Du Mama ich will wieder nach Hause“, und an dem Punkt erst wirklich realisierte, dass ich jetzt tatsächlich nicht mehr in Uganda bin. Das Problem war halt, dass niemand mich wirklich verstehen konnte, was auch irgendwie logisch ist – ich hätte ich damals auch nicht verstanden, wenn ich nicht in Uganda gewesen wäre. Alles in allem war ich also schon ziemlich unten mit der Stimmung.
Zum Glück kam dann knapp eine Woche nach meiner Ankunft das Abschlussseminar. Auf der ICE-Fahrt dahin habe ich fast nur Rentner gesehen… Ganz ehrlich, hier gibt es so viele Rentner, wie in Uganda Kinder, das ist echt ziemlich traurig! Aber zum Glück habe ich auf dem Seminar dann endlich Leute getroffen, die mich wirklich verstanden, weil sie einfach ähnliches durchgemacht hatten. Viele davon hatten sogar auch eine Freundin, oder einen Freund im anderen Land und ich war froh zu wissen, dass ich mit meinen Problemen nicht allein war. Nach dem Seminar fühlte ich mich schon um einiges besser. Ich glaube inzwischen habe ich akzeptiert, dass ich jetzt hier bin und viele Merkwürdigkeiten angenommen. Nur bei 2 Sachen könnte ich mich immer noch tierisch aufregen:
1. Die Preise!! Es geht auch billiger, wenn man will. Ich hab’s gesehen! Man muss keine Hose für 120€ verkaufen, wenn man sie für 20€ vom Hersteller bekommt!!!
2. Wenn ich mit meinem Fahrrad auf dem linken Fahrradweg fahre, dann ist das verdammt nochmal nicht die Angelegenheit von irgendeinem Rentner, der meint er müsse mir erzählen wo ich zu fahren habe! Und das ist nur ein Beispiel für deutsche Exaktheit! Wenn in einem Zugabteil 6 freie Plätze sind muss man nicht unbedingt eine 30 Minütige Diskussion drüber führen welcher davon denn jetzt der Platz ist, der auf der Platzkarte steht und dann den armen Ex-Freiwilligen aus Uganda auch noch blöd anmachen, weil er seine Tasche auf den Sitz neben sich gestellt hat, der nach Expertenmeinung des Schaffners der betreffende Platz auf der Platzkarte ist!!!! AAARRGGHHH! Man setzt sich einfach irgendwo hin, verdammt!
Naja morgen fängt dann das Studium an… Nächster Lebensabschnitt. Ich hoffe ich kann nebenbei etwas Geld beiseitelegen und so schnell wie möglich wieder nach Uganda und zu meiner Freundin zurückkehren.
Macht’s gut und danke fürs Lesen.
Euer Jonas
Verfasst von
Jonas
um
13:08
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Großartiger Blog Jonas :)
AntwortenLöschenIch bin anfang des Jahres für ein paar wochen in Äthiopien gewesen und habe mich dazu entschlossen nach meinem Bachelor kommendes Jahr auch weltwärts zu gehen! (Bin dann im Januar beim DED Auswahlsemiar)
Danke für die wunderbaren Beiträge hier! Ich habe riesen Lust auf Uganda bekommen :)
lg Jonas