Dienstag, 27. Oktober 2009
Ein Stück Himmel zum genießen!
Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe tatsächlich den schönsten Platz auf Erden gefunden! Jedenfalls soweit ich diese Erde bisher kennen gelernt habe.
Denn wiedermal bin ich nichtsahnend in ein weiteres unglaubliches Abenteuer hineingeschlittert (das kann man übrigens auch wörtlich nehmen, aber dazu gleich). Manchmal denke ich, dass es eigentlich gar nicht möglich sein kann, so viel in so kurzer Zeit zu erleben.
Wie kam es dazu?
Eigentlich wollten wir nur mir Helge, Matt und einem Freund der beiden aus Kampala den Tag ruhig an einem nahen Kratersee ausklingen lassen (Wir sind nur Ulli und ich, Hannah hatte keine Lust – selber Schuld). Die zwei haben im botanischen Garten einen Briten (Steve) kennen gelernt, der soweit ich das anfangs verstanden habe, ihnen den See empfohlen hat.
Wir haben uns also um 5 getroffen und sind mit 3 Bodas Richtung Kratersee. Natürlich in T-Shirt und Flipflops oder Sandalen.
Das erste was auffiel war, dass die Strecke doch länger war, als erwartet – 12km.
Naja dort angekommen trafen wir auf Steve, dem dort allem Anschein nach eine Hütte gehörte, in der er mit seiner ziemlich attraktiven schwarzen Freundin wohnte. Wir meinten, dass wir zum Schwimmen gekommen wären und er wollte uns herum und zum See führen. Es sah allerdings schon nach Regen aus.
Naja als wir mit Steve um die nächste Ecke bogen sahen wir 9 mehr oder weniger halb bis ganz fertige Holzbungalows mit Reetdach, die auf einem Hügel in einer Reihe standen. Dann sahen wir den See (oder besser gesagt einen Teil davon) und einige Affen in den Bäumen davor sitzen.
Der See lag in einem Krater etwa 70m unter uns und war kristallklar. Der Anblick alleine hätte den langen Weg schon gerechtfertigt. Aber es kam noch besser – viel besser.
So wie es aussah gehörten Steve die Bungalows, denn er war grade dabei eine Luxuslodge zu errichten. Seit über 4 Jahren ist er schon dabei und diesen Dezember soll sie fertig werden.
Er führte uns aber nicht direkt zum See, sondern zu der größten Hütte, die in der Mitte auf dem höchsten Punkt des Hügels stand.
Als wir dann auf deren Terrasse standen, bot sich uns ein unbeschreiblicher Anblick: Unter uns erstreckte sich der Kratersee, der noch viel größer war, als wir zunächst vermutet hatten. Am gegenüber liegenden Ufer ragten Felswände steil nach oben umringt von Urwaldbäumen, in denen sich vermutlich Affen tummelten. Darüber sah man Fort Portal und große Teile des Plateaus auf dem die Stadt lag und dahinter sah man die Ausläufer der Rwenzoris und den von Wolken umgebenen Mount Stanley, den mit 5.109m höchsten Berg Ugandas. Und als ob das noch nicht genug wäre, war die Sonne grade im Begriff hinter den Bergen unter zu gehen. Alles in allem war dies der perfekteste Ort der Welt um hier sein Haus zu bauen und es nie mehr zu verlassen.
In den Felswänden befänden sich angeblich auch noch Fledermaushöhlen, die man mit dem Kanu erreichen konnte (unser Plan für nächstes Wochenende steht damit).
Leider fing es in diesem Moment zu regnen an und wir mussten uns in einer der 8 Wohnhütten unterstellen (Die große Hütte war für Rezeption und Restaurant gedacht).
Irgendwann gegen 6 klarte es dann wieder auf und wir wollten zum See hinunter um zu schwimmen. Der Pfad war leider noch nicht ganz fertig gebaut und sehr steil und nach dem Regen auch ziemlich rutschig. Ich war froh, dass meine Turnschuhe grade dreckig waren und ich deshalb meine Trackingsandalen angezogen hatte. Die anderen hatten mit ihren Flip-Flops weniger Glück. Eine viertel Stunde, viele Abstürze und ein kaputtes Paar Flip-Flops später kamen wir völlig eingesaut und aufgeschrammt unten am See an. Sogleich zogen wir uns um und sprangen in den See, dessen Wasser erstaunlich warm war. Während wir schwammen genossen wir den Sonnenuntergang vollends und waren einfach nur überwältigt von der Schönheit dieses Ortes.
Leider wurde es folglich auch immer dunkler und kälter sodass wir gezwungen waren den Aufstieg im dunkeln zu meistern. An dieser Stelle hörte dann das Paradiesische auf und wir kamen noch dreckiger und lädierter und vor allem durchgefroren wieder bei Steves Haus an. Dieser hatte inzwischen Tee gemacht und wir unterhielten uns noch eine Weile mit ihm. Gegen halb 10 rief seine Freundin dann einen Boda-Fahrer, den sie kannte, der noch zwei Freunde mitbrachte, sodass wir nach Hause kamen.
Der Heimweg war allerdings dann die reinste Qual. Halb nass nachts im T-Shirt Boda zu fahren kann ich wirklich keinem empfehlen. Darüber hinaus war die Straße inzwischen auch schlammig geworden, sodass wir ziemlich oft mit dem Hinterrad wegrutschten. Ein Boda landete sogar im Straßengraben – gottseidank nicht unser.
Jetzt sitze ich hier mit meinen dicken Wandersocken, meiner dicken Daunenjacke, meiner Wolldecke und einer Tasse Tee auf unserer Wohnzimmermatte und freue mich, dass mir wieder warm ist.
Man glaubt manchmal kaum, wie schnell Freude und Leid aufeinander folgen können.
Aber nichtsdestotrotz hat sich dieser Ausflug für mich auf jeden Fall gelohnt und ich werde definitiv demnächst nochmal zu Steves Lodge an den Kratersee fahren und ein Stück Paradies genießen.
Gute Nacht,
Jonas
Denn wiedermal bin ich nichtsahnend in ein weiteres unglaubliches Abenteuer hineingeschlittert (das kann man übrigens auch wörtlich nehmen, aber dazu gleich). Manchmal denke ich, dass es eigentlich gar nicht möglich sein kann, so viel in so kurzer Zeit zu erleben.
Wie kam es dazu?
Eigentlich wollten wir nur mir Helge, Matt und einem Freund der beiden aus Kampala den Tag ruhig an einem nahen Kratersee ausklingen lassen (Wir sind nur Ulli und ich, Hannah hatte keine Lust – selber Schuld). Die zwei haben im botanischen Garten einen Briten (Steve) kennen gelernt, der soweit ich das anfangs verstanden habe, ihnen den See empfohlen hat.
Wir haben uns also um 5 getroffen und sind mit 3 Bodas Richtung Kratersee. Natürlich in T-Shirt und Flipflops oder Sandalen.
Das erste was auffiel war, dass die Strecke doch länger war, als erwartet – 12km.
Naja dort angekommen trafen wir auf Steve, dem dort allem Anschein nach eine Hütte gehörte, in der er mit seiner ziemlich attraktiven schwarzen Freundin wohnte. Wir meinten, dass wir zum Schwimmen gekommen wären und er wollte uns herum und zum See führen. Es sah allerdings schon nach Regen aus.
Naja als wir mit Steve um die nächste Ecke bogen sahen wir 9 mehr oder weniger halb bis ganz fertige Holzbungalows mit Reetdach, die auf einem Hügel in einer Reihe standen. Dann sahen wir den See (oder besser gesagt einen Teil davon) und einige Affen in den Bäumen davor sitzen.
Der See lag in einem Krater etwa 70m unter uns und war kristallklar. Der Anblick alleine hätte den langen Weg schon gerechtfertigt. Aber es kam noch besser – viel besser.
So wie es aussah gehörten Steve die Bungalows, denn er war grade dabei eine Luxuslodge zu errichten. Seit über 4 Jahren ist er schon dabei und diesen Dezember soll sie fertig werden.
Er führte uns aber nicht direkt zum See, sondern zu der größten Hütte, die in der Mitte auf dem höchsten Punkt des Hügels stand.
Als wir dann auf deren Terrasse standen, bot sich uns ein unbeschreiblicher Anblick: Unter uns erstreckte sich der Kratersee, der noch viel größer war, als wir zunächst vermutet hatten. Am gegenüber liegenden Ufer ragten Felswände steil nach oben umringt von Urwaldbäumen, in denen sich vermutlich Affen tummelten. Darüber sah man Fort Portal und große Teile des Plateaus auf dem die Stadt lag und dahinter sah man die Ausläufer der Rwenzoris und den von Wolken umgebenen Mount Stanley, den mit 5.109m höchsten Berg Ugandas. Und als ob das noch nicht genug wäre, war die Sonne grade im Begriff hinter den Bergen unter zu gehen. Alles in allem war dies der perfekteste Ort der Welt um hier sein Haus zu bauen und es nie mehr zu verlassen.
In den Felswänden befänden sich angeblich auch noch Fledermaushöhlen, die man mit dem Kanu erreichen konnte (unser Plan für nächstes Wochenende steht damit).
Leider fing es in diesem Moment zu regnen an und wir mussten uns in einer der 8 Wohnhütten unterstellen (Die große Hütte war für Rezeption und Restaurant gedacht).
Irgendwann gegen 6 klarte es dann wieder auf und wir wollten zum See hinunter um zu schwimmen. Der Pfad war leider noch nicht ganz fertig gebaut und sehr steil und nach dem Regen auch ziemlich rutschig. Ich war froh, dass meine Turnschuhe grade dreckig waren und ich deshalb meine Trackingsandalen angezogen hatte. Die anderen hatten mit ihren Flip-Flops weniger Glück. Eine viertel Stunde, viele Abstürze und ein kaputtes Paar Flip-Flops später kamen wir völlig eingesaut und aufgeschrammt unten am See an. Sogleich zogen wir uns um und sprangen in den See, dessen Wasser erstaunlich warm war. Während wir schwammen genossen wir den Sonnenuntergang vollends und waren einfach nur überwältigt von der Schönheit dieses Ortes.
Leider wurde es folglich auch immer dunkler und kälter sodass wir gezwungen waren den Aufstieg im dunkeln zu meistern. An dieser Stelle hörte dann das Paradiesische auf und wir kamen noch dreckiger und lädierter und vor allem durchgefroren wieder bei Steves Haus an. Dieser hatte inzwischen Tee gemacht und wir unterhielten uns noch eine Weile mit ihm. Gegen halb 10 rief seine Freundin dann einen Boda-Fahrer, den sie kannte, der noch zwei Freunde mitbrachte, sodass wir nach Hause kamen.
Der Heimweg war allerdings dann die reinste Qual. Halb nass nachts im T-Shirt Boda zu fahren kann ich wirklich keinem empfehlen. Darüber hinaus war die Straße inzwischen auch schlammig geworden, sodass wir ziemlich oft mit dem Hinterrad wegrutschten. Ein Boda landete sogar im Straßengraben – gottseidank nicht unser.
Jetzt sitze ich hier mit meinen dicken Wandersocken, meiner dicken Daunenjacke, meiner Wolldecke und einer Tasse Tee auf unserer Wohnzimmermatte und freue mich, dass mir wieder warm ist.
Man glaubt manchmal kaum, wie schnell Freude und Leid aufeinander folgen können.
Aber nichtsdestotrotz hat sich dieser Ausflug für mich auf jeden Fall gelohnt und ich werde definitiv demnächst nochmal zu Steves Lodge an den Kratersee fahren und ein Stück Paradies genießen.
Gute Nacht,
Jonas
Verfasst von
Jonas
um
20:03
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