Sonntag, 8. November 2009

Warmes Wasser, Bücher, Matsch, Dunkelheit, Affen und Regen

Hallo und herzlich willkommen zu meinem wöchentlichen Blogeintrag.

Was ist denn diesmal so spannenden passiert?

Also: Erst mal habe ich letzte Woche vergessen zu schreiben, dass ich mit einigen Jungs hier aus der Nachbarschaft Fußball gespielt habe. Hat ziemlich gebockt und war auch gut anstrengend. Leider wollten die Kinder dann auch irgendwann Geld von mir haben, weil sie angeblich alle so hungrig wären. Naja man kommt halt aus dieser Mzungu-Kiste einfach nicht raus.

Joa dann waren wir diese Woche nach Feierabend mal im „Mountains oft he Moon“ Hotel, wo man 5,000 UGX bezahlen kann und dann den ganzen Tag im Pool schwimmen darf. Dabei war der Pool noch nicht mal das beste. Die hatten da warmes Wasser! Nach einem Monat nur kaltes Wasser war das eine sehr willkommene Abwechslung. Ich bin gleich 2 mal duschen gewesen und zwischendurch immer mal wieder in den Pool gehüpft.
Das werden wir demnächst auf jeden Fall öfter mal machen.

Auf Arbeit haben wir diese Woche den Computerraum ausgeräumt, weil wir demnächst neue PCs bekommen und der Boden vorher noch neu gemacht werden soll. Jedenfalls standen da jede Menge Bücherregale drin, die alle raus mussten.
Das waren teilweise echt merkwürdige Bücher wie „Teddy finds a treasure“ oder „Ecouter et parler“, ein Buch zum Französisch lernen. Da hab ich mich gefragt, wozu brauch die Schule solche Bücher. Annette meinte, das seien Spenden aus Deutschland und anderswo. Tolle Sache auf jeden Fall – einfach mal irgendwas spenden, ob es gebraucht wird oder nicht ist egal.
Naja jetzt verstauben die Bücher jedenfalls in einem anderen Raum weiter vor sich hin und wir warten auf die neuen Computer.

Donnerstag habe ich Annette auch endlich mal zu uns nach Hause zum Essen eingeladen. Es gab Spaghetti mit Tomatensoße, Bananenmilch und zum Nachtisch Ananas. Alles in allem war’s ein sehr netter Abend.
Leider ist Annette jetzt die nächsten 3 Wochen zu einer Fortbildung, sodass ich wahrscheinlich noch weniger zu tun bekomme. Hoffentlich kommen die neuen Computer bald…

Joa kommen wir zum traditionellen Wochenendausflug, wieder mal nur mit Hannah (auch fast traditionell) weil Ulli diesmal zu einer Hochzeit ziemlich weit südlich von Fort Portal eingeladen war.

Wir sind Samstagmittag mit dem Boda Richtung Lake Nkuruba (wo wir schon mal waren) gefahren, als es tragischer weise angefangen hat zu regnen. Dabei war der Regen nicht das schlimmste am Regen, sondern die daraus folgenden schlammigen Straßen.
Die ganze eigentlich 20 minütige Bodafahrt hat daraufhin fast eine Stunde gedauert, weil wir zwischendurch ziemlich oft absteigen und laufen mussten, weil wir ansonsten mitsamt Motorrad um- und in den Schlamm gefallen wären.
Ziemlich nass und schlammig kamen wir dann am Lake Nkuruba an und wollten ein Zimmer haben. Wir haben dann die „Lake Side Cottage“ etwas abgeschieden am Seeufer genommen und uns häuslich eingerichtet. Da es erst gegen 3 war und es zudem auch aufgehört hatte zu regnen, beschlossen wir noch eine Tour um die Kraterseen zu machen. Da wir diesmal aber überraschender weise nicht die einzigen Touristen waren, war der Guide noch unterwegs und wir mussten bis 4 warten, bevor wir aufbrechen konnten. Die Tour an sich dauerte 3 Stunden, sodass wir pünktlich zur Dunkelheit wieder beim Lake waren.
Kaum dass wir zurück waren haben wir uns umgezogen und sind baden gegangen (ja im Dunkeln). Wir hatten eine Petroleumlampe an der Rezeption bekommen, die wir ans Ufer gestellt haben, um den Ausstieg auch wieder zu finden. Also ich muss echt sagen: Im Dunkeln baden zu gehen, die Sterne über sich, die „Laterne“ am Ufer und ansonsten absolut nichts zu sehen ist absolut genial.
Naja um 8 gab‘s dann Abendessen und danach wollten wir noch ne Runde Rommé am See spielen, woraus allerdings nichts geworden ist, weil ich die Lampe noch vor dem ersten Kartenmischen vom Fels in den See gestoßen habe und sie fast abgesoffen wäre (wir haben sie dann noch gerettet – Hannah hat mich an den Füßen festgehalten und ich hing Kopf über über dem See) – leider war sie trotzdem kaputt. Naja spitzen Aktion, auf jeden Fall…
Am nächsten Morgen kamen während des Frühstücks mindestens 30 Affen auf die Wiese neben dem Haupthaus und haben sich wahlweise gekabbelt, gejagt, vertragen oder sind einfach nur so durch die Bäume gehüpft. Zu uns haben sie zwar immer einen Sicherheitsabstand gehalten, aber so wirklich gestört hat sie unsere Anwesenheit überhaupt nicht.
Anschließend haben wir noch eine kleine Tour ohne Guide gemacht, bei der wir uns natürlich prompt verlaufen haben. Geregnet hat’s dann auch noch und wir haben uns in einem kleinen Laden untergestellt, in dem schon etwa 10 andere Einheimische saßen und munter Bananenwein und Wodka tranken. Dementsprechend roch es dort auch (Es war übrigens erst 12 Uhr mittags). Naja nachdem wir dort eine halbe Stunde lang festsaßen, haben wir dann doch noch den Aussichtspunkt gefunden, wo wir hin wollten („Top oft he World“). Leider konnte man nicht so viel sehen, da der Regen immer noch im Tal hing.
Naja zurück nach Fort Portal sind wir dann auch wieder mit einem Boda gefahren und zum Glück waren die Straßen diesmal nicht ganz so schlecht wie auf dem Hinweg.

Waschen wollte ich dieses Wochenende eigentlich auch… Naja das mach ich dann wohl morgen oder so :P

Bis demnächst,

Jonas


PS: Hier noch ein paar Bilder für euch:


Das war noch ein halbwegs guter Straßenabschnitt.
Der Typ in rot war unser Guide.


Das Haus am See.


-Nachtbaden-


Die Affen und ich...


"Top of the World" bei Regen

1 Kommentar:

  1. Hallo Jonas,

    ich dachte ich schreib dir mal, wo ich doch gerade Zeit hab die Blogs von ein paar anderen Weltwärtslern zu lesen & weil ich es selber immer schön finde, wenn die Leute nicht nur lesen, sondern auch mal was schreiben. :-)

    Macht Spaß deinen Blog zu lesen und alles klingt irgendwie sehr vertraut... :-D

    Blogs lesen kann ich heute, weil der technicien nämlich heute bei uns in der Organisation war und mir das Passwort fürs Internet gegeben hat, sodass ich jetzt auch meinen Laptop benutzen kann - was für ein Luxus! Ich bin nämlich auch eine von den (vielen) Unterbeschäftigten, die ihre Arbeitszeit irgendwie rumkriegen müssen... ;-)

    Ganz liebe Grüße aus Kamerun,
    Paula

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