Dienstag, 30. März 2010

Überraschungen

Heute morgen bin ich nichts ahnend auf arbeit gegangen, da kommt eine SMS von Annet. Sie hätte grade ein Mädchen zur Welt gebracht. Ihr und dem Kind gehe es gut.
Gestern hatte sie noch gescherzt, dass sie Kontraktionen fühle und dass sie am Ende das Kind noch auf Arbeit bekomme. Dennoch war sie davon überzeugt heute wieder zur Arbeit zu kommen... Naja manchmal gehts in Afrika halt auch schneller als man denkt.
Gegen mittag wollte ich mit Janet, der Sekreterin, mal im Krankenhaus vorbei schauen, aber da war Annet schon wieder zu Hause... es herrscht halt Platzmangel.
Die anderen Lehrer waren jedenfalls auch voll happy, als sie davon gehört haben. Zur Tatsache, dass Annet gestern noch gearbeitet hat und schon längst wieder zu Hause ist meinten sie nur: "She is a real African woman, very strong!"
Da konnt ich dann auch nichts mehr hinzufügen...

Sonntag, 28. März 2010

Fototour durch Fort Portal


An der Ecke von unserer Straße und der Hauptstraße. Der Stadtteil heißt Kacwamba und dort kann man schon jede Menge Sachen in den kleinen Läden kaufen.


Der Chapati-Mann in Kacwamba. Hier kaufe ich mir abends manchmal noch mein Rollegg, wenn ich zu faul bin zu kochen. Diesmal gabs 3 Chapati für 500 UGX.


Die Kacwamba Boda Station liegt am nähsten zu unserem Haus. Hier sieht man Frank mit dem gelben T-Shirt, einer meiner Stamm-Boda-Fahrer. Manchmal rufe ich ihn auch an, dann kommt er direkt zu unserem Haus und holt uns ab.


Auf dem Weg in die Stadt: Kasese Stage. Hier fahren die Taxis und Matatus nach Kasese ab. Teilweise mit mehr als 9 Leuten im Auto oder 25 im Matatu (Zugelassen für 5 bzw 15). Nach Kasese kommt man für 4,000 bis 5,000 UGX.


Das "Travellers Inn" - ein mittelklasse Hotel mit Restaurant und Bar. Hier gehen wir manchmal zum Billard oder Dart spielen hin. Lokals findet man hier eher weniger, da es schon eines der teureren Restaurants in Fort Portal ist.


Einer der Kreisverkehre in der Stadt. Links gehts Richtung Bundibugyo bzw Simliki NP, geradeaus ist das Stadtzentrum und dahinter der Markt.


Direkt daneben der sog. "Familien Inder" hier bekommt man einige Sachen billiger als woanders, dafür ist die Auswahl nicht so groß.


Die "Einkaufspassage" Fort Portals. Allerdings habe ich hier noch nie etwas gekauft.


Meine Bank, wo man vorzugsweise kurz vor Mitternacht Geld abheben sollte, weil ansonsten steht man etwa eine Stunde in der Schlange an.


Eine Gasse in der Innenstadt - eine sehr beliebte Abkürzung.


Andrew's Supermarket - Hier bekommt man eigentlich alles, was man so zum Leben braucht. Es gibt die größte Auswahl aber auch die höchsten Preise.


Daneben: Maria's Craft Shop. Die Regale, die man sehen kann kosten nur 12,000 UGX und machen sich sehr gut in unserer Küche. Ansonsten kann man hier auch jede Menge Schnick-Schnack kaufen.


Pier's Pizzeria. Jeden Mittwoch ist hier Mzungu-Treffen. Seit kurzen bekommt man hier auch für jede Pizza einen Stempel. Bei 12 gibt's eine Pizza umsonst... Ich hab schon 5.


Die Apotheke meines Vertrauens. Leider sind die Hustenbonbons schon seit geraumer Zeit ausverkauft.


Und zu guter Letzt nochmal ein Blick auf die Hauptstraße zwischen den beiden Kreisverkehren - das eigentliche Stadtzentrum.

Ostern und so...

Moin Leute,

Ich dachte mal ich melde mich auch mal wieder… Ist ja schon wieder n Weilchen her und ich hab mal wieder jede Menge erlebt.

Also erst mal sind wir inzwischen übers Bergfest hinaus – das war nämlich letzte Woche Freitag, am 19.03. Aus diesem Grund haben wir da auch dicke Party mit Stockbrot und so gemacht und meinen Geburtstag bei der Gelegenheit auch gleich noch ein bisschen nachgefeiert. Coole Aktion auf jeden Fall…

Joa auf Arbeit ist jetzt auch richtig was los. Meistens bin ich erst so um 4 oder 5 zu Hause. Ich habe jetzt nämlich insgesamt 5 Schüler. Dazu kommen noch die Lehrer, die auch teilweise PC-Unterricht nehmen. Examen gab’s letzte Woche auch schon und meine Schüler haben ziemlich gut abgeschnitten.
Außerdem habe ich jetzt angefangen zweimal die Woche Deutsch-Stunden zu geben. Da habe ich so 5 bis 10 Schüler, die auch alle ganz motiviert und interessiert sind. Auf den Deutsch Unterricht freue ich mich immer am meisten in der Woche, denn das bringt echt Spaß und dann kann es auch schon mal passieren, dass ich erst um halb 6 zu Hause bin.
Leider ist Annet aber nur noch ein oder zwei Wochen da, weil sie ja dann wie gesagt ihr Kind bekommt. Dann wird es wohl nur noch halb so lustig auf Arbeit, aber immerhin ist es nur für einen Monat, denn im Mai bin ich selber auch im Urlaub und im Juni kommt sie wahrscheinlich schon wieder :)

Joa, für die, die es noch nicht bemerkt haben, demnächst ist Ostern… Deswegen haben wir gestern große Eier-Party nach alter Neubert ‘scher Familientradition gemacht. Hat auch gut Spaß gemacht und es herrschte allgemeine Begeisterung. Gestern waren wir dann auch noch bei Katrin und Marcel zum Grillen, wo es dann auch gleich Omelette gab. Ja, die beiden haben sich einen Grill gebaut, und der ist echt gut geworden - gutes Fleisch kann man hier unglaublicher Weise auch kaufen.
Ich hab Freitag auch versucht den Lokals auf Arbeit zu erklären, wie bei uns so Ostern abläuft, was sie ziemlich lustig fanden. Von Eier bemalen oder suchen bzw. vom Osterhasen hat hier nämlich noch niemand was gehört. Sie haben sich gewundert, dass es Ostern bei uns überhaupt gibt, weil seit ich ihnen erzählt habe, dass ich nicht an Gott und Jesus (und Witchcraft) glaube, denken sei wohl, wir hätten gar nichts Christliches in Deutschland. Hier trifft man sich glaube ich mit seiner Familie und schlachtet eine Ziege, ein Huhn oder ähnliches zu Ostern.

Und was macht man als Deutscher Volunteer in Afrika zu Ostern? Natürlich rumreisen! Diesmal nach Rwanda, da braucht man als Deutscher nämlich kein Visum, wodurch man direkt mal 50$ spart. Gründonnerstag sind auch noch Ferien an meiner Schule, deswegen geht’s schon Donnerstag los… Einen ausführlichen Reisebericht gibt’s dann hinterher.

Joa morgen werde ich auf Arbeit mal das ein oder andere Osterei verschenken und Dienstag nochmal die Verben „sein“ und „haben“ wiederholen. Mittwoch hohl ich mir dann nochmal n Pizza-Stempel bei Pier ab (Mzungu-Treffen) und Donnerstag geht’s dann auch schon los.

In diesem Sinne,
Frohe Ostern!


Faben mit Fieberthermometer zum Temperatur halten


Abwachsen (ich mit dem T-Shirt von meiner Schule)


Das Endprodukt

Dienstag, 16. März 2010

…und es gibt doch Schnee in Afrika!

Hallo alle zusammen und mal wieder herzlich willkommen zu einem brandneuen Blogeintrag.

Letzte Woche ist wieder einiges passiert. Zunächst einmal habe ich mein zweites Päckchen aus Deutschland bekommen, was erstaunlicher Weise nur 3 Wochen gebraucht hat. Drinn war Tee, Schokolade, Haribo, Kekse, Ostermalfarben, Kräutersamen und meine Schwimmbrille zum Tauchen in den Crater-Lakes. Und nein, die Schokolade ist noch nicht alle… Naja auch jeden fallhabe ich mich riesig gefreut und ich hoffe mal, dass die Ration jetzt reicht, bis Papa im Mai kommt.

Apropos Mai: Letzten Samstag wollte ich mich mal über Rwenzori-Bergtouren erkundigen. Also hab ich mir morgens ein Matatu geschnappt und bin Richtung Kasese zum Office der Rwenzori Mounteneering Services RMS gefahren. Auf dem Weg dahin führte die Straße immer an den Bergen lang und ein einer Stelle, kurz vor Kasese, konnte ich sogar einem Blick auf die höchsten Berge (Mt. Sanley etc.) werfen und überraschender Weise konnte man sogar Schnee erkennen. Zwar waren da keine großen Gletscher, wie das früher angeblich mal der Fall gewesen ist, aber immerhin waren da kleine Schneefelder zu sehen. Naja der Klimawandel lässt mal wieder grüßen.
Trotzdem hab ich mich gefreut wenigstens einmal dieses Jahr Schnee zu sehen, auch wenn mir dabei selber ziemlich heiß war, denn das war echt ein ziemlich warmer Tag und in Kasese ist es eh nochmal wärmer.
Naja in Kasese hab ich mich dann auch über die Tour informiert und hab auch gleich gebucht. Vom 01.05. bis 07.05. bin ich jetzt wahrscheinlich auf Hüttentour in den Rwenzoris. Der ganze Spaß kostet zwar etwa 800$ aber man gönnt sich ja sonst nichts. Außerdem komme ich dann auch bis auf 4.300m hoch – wo hat man das schon in Deutschland?

Joa Freitag hab ich dann auch meinen Nachfolger kennen gelernt, der ab Sommer meinen Platz bekommen soll und erst mal mit ihm geskyped. Er war auch spontan begeistern von dem Einsatzplatz und hat auch direkt zugesagt. Darüber hinaus war ich auch spontan begeistert, dass ich endlich weiß, wer nach mir kommt und quasi mein Erbe antreten wird *höhö*. Zu guter Letzt war auch noch Annet spontan begeistert, als sie gehört hat, dass ein neuer Volunteer nächstes Jahr kommen wird und dass er wohl ganz nett ist.

Joa für die, dies noch nicht wissen, ich habe heute Geburtstag und habe eben mit den Lehrern von meiner Schule eine kleine Party gefeiert. Es war schon lustig zu sehen, dass sie eigentlich ganz andere Vorstellungen von Feiern haben als ich. Der eine meinte erst mal, dass man sich doch vorher mit allen hinsetzen, ein Budget festlegen und dann Vorschläge sammeln müsse… naja. Letztendlich habe ich dann Stühle ausgeliehen, Feuerholz, Getränke und Mehl gekauft und dann 3kg Stockbrot für 20 Leute gemacht. Da niemand der Lehrer jemals in seinem Leben irgendetwas von Stockbrot gehört hatte, waren sie auch alle spontan begeistert, sodass die Party ziemlich zufriedenstellend war. Sie waren auch alle beeindruckt, dass ich als Mzungu Feuer machen kann, aber ich glaube langsam sind sie soweit, dass sie mir alles zutrauen^^
Naja leider ging das Ganze nur 2 Stunden (6 bis 8 Uhr), weil die Ugander ja immer ziemlich früh ins Bett gehen.
Naja dafür hab ich jetzt noch Zeit zum Bog schreiben…

Liebe Grüße aus Uganda,
Jonas


Einige der Lehrer ums Feuer

Montag, 8. März 2010

Kampala again...

Einen wunderschönen guten Morgen aus dem schönen Kampala. Ich sitz hier mal wieder auf der Terrasse vom DED-Guesthouse und daddel im Internet, was aber diesmal irgendwie nicht so geil funktioniert. Neben mir sitzen Katrin und Marcel, die auch mitgekommen sind. Heute (8.3.) ist nämlich Internationaler Frauentag und das ist in Uganda Feiertag. Sprich: wir haben diesmal sogar 3 Tage Zeit in Kampala unser Geld rauszuhauen.

Diesmal war’s sogar besonders viel, denn wir waren im Casino. Zuerst habe ich mich am Roulette versucht und direkt 20,000 (7€) verloren. Naja Roulette ist ja auch scheiße!
Danach ging‘s zum Black Jack und ja, die Dealerin war schwarz und dazu noch ziemlich hübsch, so wie überhaupt 90% der Dealerinnen in dem Casino^^ Alkohol gab’s auch umsonst – was will man(n) mehr?
Naja blöd war nur, dass der Mindesteinsatz bei 5,000 (2€) lag, was sich jetzt für ein Casino vielleicht nicht viel anhört in Uganda aber verdammt viel Geld ist. Also hab ich immer brav den Mindesteinsatz gesetzt und die Mzungu-Geldschleudern links und rechts von mir ignoriert. (Natürlich hab ich mich vorher im Internet über Regeln und Strategien informiert, nur zum Kartenzählen war ich zu langsam und/oder zu betrunken.) Am Anfang war ich sogar richtig gut und hatte nach etwa 2 Stunden sogar den Roulette-Verlust wieder drin plus 5,000 extra. Naja aber nach 2 Stunden kann man ja noch nicht nach Hause gehen schon gar nicht mit „nur“ 5,000 Gewinn und ohne das Alkoholangebot ausgiebig genossen zu haben.
Naja es kam wie es kommen musste, nach 5 Stunden hatte ich 100,000 (35€) weniger in der Tasche, 2 Liter Bier mehr im Körper und den ganzen Abend mega viel Spaß gehabt. Versuch mal in Deutschland im Casino mit 35€ 5 Stunden zu überleben… Da fand ich das hier schon gut.
Marcel hat sogar noch mehr Geld verbrannt als ich und Katrin hat 20,000 (7€) Gewinn gemacht. Das war dann auch der Grund, warum wir am nächsten Abend direkt nochmal im Casino waren. Diesmal hab ich das Roulette direkt übersprungen und hab außerdem weniger Geld mitgenommen (70,000 – 25€). Dennoch habe ich wieder etwa 5 Stunden Black Jack gespielt, bevor ich pleite war und während dessen ziemlich viele, ziemlich teure Getränke bestellt. Zwischendurch war ich sogar mal 20,000 im plus aber wann weiß halt nie, wann’s am schönsten ist. Dafür hat Marcel richtig abgeräumt und über 100,000 (35€) Gewinn gemacht – den Verlust vom Vortag konnte er damit aber nicht ausgleichen.
Fazit: Roulette ist scheiße. Black Jack bringt super viel Spaß; man verliert auch nicht viel in kurzer Zeit und kann recht lange Spaß haben. Man sollte allerdings darauf achten, dass man sich zwischendurch viele Getränke bestellt, damit man am Ende wenigstens etwas aus dem Casino mitnimmt. Letztendlich kann ich nur sagen die beiden Abende waren die 60€ definitiv wert, allein schon deswegen, weil man einmal im Leben im Casino gewesen sein sollte und im Kampala ist es halt noch vergleichsweise günstig. Trotzdem sollte man natürlich keinem Ugander erzählen, wieviel Geld man an einem Wochenende verbrannt hat.

In diesem Sinne,
Jonas