Donnerstag, 30. September 2010
Der Letzte...
So Leute, hier kommt vorerst der letzte Blogeintrag für euch…
Ich bin ja jetzt vor gut zweieinhalb Wochen am 12.09. nach Deutschland zurückgekehrt. Der Abschied von meiner Freundin in Kampala war echt schwer, sodass ich ziemlich niedergeschlagen war, als ich dann am Flughafen ankam und wenig später abflog. Das Essen im Flugzeug war dann aber Weltklasse! Fleisch mit Bohnen und zum Frühstück Brötchen und Käse.
In Brüssel hatten wir dann 8 Stunden Aufenthalt, bevor wir dann weiter nach Hamburg geflogen sind. In Brüssel hatte ich auch schon meinen ersten Kulturschock, als ich die Preise allein für ein kleines Wasser gesehen habe. Und bei manchen Leuten habe ich mich auch nur gefragt, warum in alles in der Welt muss man so herumstolzieren, als gehöre einem die Welt. Alles in allem eine ziemlich merkwürdige Situation für mich. Zum Glück haben wir dann Bänke gefunden, wo ich erst mal 4 Stunden schlafen konnte, weil der Schlaf in Flugzeug ehrlich gesagt nicht so üppig ausfiel.
Als ich dann in Hamburg gelandet bin habe ich mich sogar richtig gefreut, meine Familie und Freunde wieder zu sehen. Wir sind dann direkt alle zu McDonalds gefahren und ich musste erzählen. Abends war ich dann noch weg und habe deutschen Alkohol genossen.
Am nächsten Tag habe ich als erstes ein Moskitonetz aufgehängt, damit ich wenigstens ein bisschen ugandische Vertrautheit um mich hatte. Mit meiner Freundin habe ich dann auch ein paar Mal telefoniert was echt gar nicht so leicht für mich war.
Aber der Hammer kam erst nach etwa drei Tagen, als ich plötzlich sagte: „ Du Mama ich will wieder nach Hause“, und an dem Punkt erst wirklich realisierte, dass ich jetzt tatsächlich nicht mehr in Uganda bin. Das Problem war halt, dass niemand mich wirklich verstehen konnte, was auch irgendwie logisch ist – ich hätte ich damals auch nicht verstanden, wenn ich nicht in Uganda gewesen wäre. Alles in allem war ich also schon ziemlich unten mit der Stimmung.
Zum Glück kam dann knapp eine Woche nach meiner Ankunft das Abschlussseminar. Auf der ICE-Fahrt dahin habe ich fast nur Rentner gesehen… Ganz ehrlich, hier gibt es so viele Rentner, wie in Uganda Kinder, das ist echt ziemlich traurig! Aber zum Glück habe ich auf dem Seminar dann endlich Leute getroffen, die mich wirklich verstanden, weil sie einfach ähnliches durchgemacht hatten. Viele davon hatten sogar auch eine Freundin, oder einen Freund im anderen Land und ich war froh zu wissen, dass ich mit meinen Problemen nicht allein war. Nach dem Seminar fühlte ich mich schon um einiges besser. Ich glaube inzwischen habe ich akzeptiert, dass ich jetzt hier bin und viele Merkwürdigkeiten angenommen. Nur bei 2 Sachen könnte ich mich immer noch tierisch aufregen:
1. Die Preise!! Es geht auch billiger, wenn man will. Ich hab’s gesehen! Man muss keine Hose für 120€ verkaufen, wenn man sie für 20€ vom Hersteller bekommt!!!
2. Wenn ich mit meinem Fahrrad auf dem linken Fahrradweg fahre, dann ist das verdammt nochmal nicht die Angelegenheit von irgendeinem Rentner, der meint er müsse mir erzählen wo ich zu fahren habe! Und das ist nur ein Beispiel für deutsche Exaktheit! Wenn in einem Zugabteil 6 freie Plätze sind muss man nicht unbedingt eine 30 Minütige Diskussion drüber führen welcher davon denn jetzt der Platz ist, der auf der Platzkarte steht und dann den armen Ex-Freiwilligen aus Uganda auch noch blöd anmachen, weil er seine Tasche auf den Sitz neben sich gestellt hat, der nach Expertenmeinung des Schaffners der betreffende Platz auf der Platzkarte ist!!!! AAARRGGHHH! Man setzt sich einfach irgendwo hin, verdammt!
Naja morgen fängt dann das Studium an… Nächster Lebensabschnitt. Ich hoffe ich kann nebenbei etwas Geld beiseitelegen und so schnell wie möglich wieder nach Uganda und zu meiner Freundin zurückkehren.
Macht’s gut und danke fürs Lesen.
Euer Jonas
Ich bin ja jetzt vor gut zweieinhalb Wochen am 12.09. nach Deutschland zurückgekehrt. Der Abschied von meiner Freundin in Kampala war echt schwer, sodass ich ziemlich niedergeschlagen war, als ich dann am Flughafen ankam und wenig später abflog. Das Essen im Flugzeug war dann aber Weltklasse! Fleisch mit Bohnen und zum Frühstück Brötchen und Käse.
In Brüssel hatten wir dann 8 Stunden Aufenthalt, bevor wir dann weiter nach Hamburg geflogen sind. In Brüssel hatte ich auch schon meinen ersten Kulturschock, als ich die Preise allein für ein kleines Wasser gesehen habe. Und bei manchen Leuten habe ich mich auch nur gefragt, warum in alles in der Welt muss man so herumstolzieren, als gehöre einem die Welt. Alles in allem eine ziemlich merkwürdige Situation für mich. Zum Glück haben wir dann Bänke gefunden, wo ich erst mal 4 Stunden schlafen konnte, weil der Schlaf in Flugzeug ehrlich gesagt nicht so üppig ausfiel.
Als ich dann in Hamburg gelandet bin habe ich mich sogar richtig gefreut, meine Familie und Freunde wieder zu sehen. Wir sind dann direkt alle zu McDonalds gefahren und ich musste erzählen. Abends war ich dann noch weg und habe deutschen Alkohol genossen.
Am nächsten Tag habe ich als erstes ein Moskitonetz aufgehängt, damit ich wenigstens ein bisschen ugandische Vertrautheit um mich hatte. Mit meiner Freundin habe ich dann auch ein paar Mal telefoniert was echt gar nicht so leicht für mich war.
Aber der Hammer kam erst nach etwa drei Tagen, als ich plötzlich sagte: „ Du Mama ich will wieder nach Hause“, und an dem Punkt erst wirklich realisierte, dass ich jetzt tatsächlich nicht mehr in Uganda bin. Das Problem war halt, dass niemand mich wirklich verstehen konnte, was auch irgendwie logisch ist – ich hätte ich damals auch nicht verstanden, wenn ich nicht in Uganda gewesen wäre. Alles in allem war ich also schon ziemlich unten mit der Stimmung.
Zum Glück kam dann knapp eine Woche nach meiner Ankunft das Abschlussseminar. Auf der ICE-Fahrt dahin habe ich fast nur Rentner gesehen… Ganz ehrlich, hier gibt es so viele Rentner, wie in Uganda Kinder, das ist echt ziemlich traurig! Aber zum Glück habe ich auf dem Seminar dann endlich Leute getroffen, die mich wirklich verstanden, weil sie einfach ähnliches durchgemacht hatten. Viele davon hatten sogar auch eine Freundin, oder einen Freund im anderen Land und ich war froh zu wissen, dass ich mit meinen Problemen nicht allein war. Nach dem Seminar fühlte ich mich schon um einiges besser. Ich glaube inzwischen habe ich akzeptiert, dass ich jetzt hier bin und viele Merkwürdigkeiten angenommen. Nur bei 2 Sachen könnte ich mich immer noch tierisch aufregen:
1. Die Preise!! Es geht auch billiger, wenn man will. Ich hab’s gesehen! Man muss keine Hose für 120€ verkaufen, wenn man sie für 20€ vom Hersteller bekommt!!!
2. Wenn ich mit meinem Fahrrad auf dem linken Fahrradweg fahre, dann ist das verdammt nochmal nicht die Angelegenheit von irgendeinem Rentner, der meint er müsse mir erzählen wo ich zu fahren habe! Und das ist nur ein Beispiel für deutsche Exaktheit! Wenn in einem Zugabteil 6 freie Plätze sind muss man nicht unbedingt eine 30 Minütige Diskussion drüber führen welcher davon denn jetzt der Platz ist, der auf der Platzkarte steht und dann den armen Ex-Freiwilligen aus Uganda auch noch blöd anmachen, weil er seine Tasche auf den Sitz neben sich gestellt hat, der nach Expertenmeinung des Schaffners der betreffende Platz auf der Platzkarte ist!!!! AAARRGGHHH! Man setzt sich einfach irgendwo hin, verdammt!
Naja morgen fängt dann das Studium an… Nächster Lebensabschnitt. Ich hoffe ich kann nebenbei etwas Geld beiseitelegen und so schnell wie möglich wieder nach Uganda und zu meiner Freundin zurückkehren.
Macht’s gut und danke fürs Lesen.
Euer Jonas
Verfasst von
Jonas
um
13:08
Montag, 6. September 2010
Der, den ich nie schrieben wollte…
Tja, jetzt ist es also bald soweit. In weniger als 6 Tagen bin ich schon im Flugzeug irgendwo zwischen Entebbe und Brüssel.
Ja, es geht zu Ende. Langsam muss auch ich das akzeptieren, wobei ich mich doch die letzten 3 Monate trotzig dagegen gewehrt habe. Das ist auch der Grund, warum ich euch ewig auf einen neuen Blog-Eintrag habe warten lassen. Ich wollte einfach nichts über meinen Abschied schreiben, weil ich wie gesagt versucht habe das so weit wie möglich zu verdrängen. Aber jetzt komme ich wirklich nicht mehr drum herum und berichte euch daher rückblickend, was die letzten Wochen bzw. Monate so geschehen ist:
Auf Arbeit waren die letzten drei Wochen, die ich da war Ferien und wir haben eine Art Ferienprogramm aufgezogen, wodurch ich so viel zu tun hatte wie noch nie zuvor. Wir haben nämlich richtig Werbung übers Radio gemacht, wodurch echt viele Leute gekommen sind und wir einige davon sogar wieder nach Hause schicken mussten. Die letzte Woche war dann besonders stressig, da ich mich ziemlich beeilen musste den Stoff bis zum Ferienende durch zu bekommen und dann auch noch Examen geschrieben werden mussten.
Außerdem haben die Lehrer noch so eine kleine Abschiedsparty für mich organisiert wo sie mir ein symbolisches Holzschild (also kein Namensschild oder so, sonder ein Schild zur Abwehr) mit sinngemäß „Danke für deine Arbeit“ darauf geschenkt haben. Leider wiegt das gute Stück mindestens 2kg und ich hab echt Probleme das mit nach Deutschland zu bekommen.
Naja, die Party an sich war ziemlich öde. Irgendwie wissen die Ugander manchmal nicht so richtig wie man Spaß hat… Es gab wie immer ein „Opening Prayer“ und anschießend Reden von allen möglichen Leuten, die sich alle 1000-mal bedankt haben und gesagt haben, was für ein netter Kerl ich doch bin. Ich musste dann auch noch was zum Besten geben und anschließend gab es noch Sodas und was zum Knabbern und das war‘s dann auch schon. Achja und die „Lokal Music“ die mir ja eh schon mega zum Hals raushängt lief auch die ganze Zeit. Naja der Wille zählt, würde ich mal sagen.
Am Montag den 30.08. war dann mein letzter offizieller Arbeitstag und ich habe für die Lehrer, die ja jeden Tag nur Poscho und Beans zum Lunch haben, Spaghetti mit Tomatensoße gemacht. Also ich bin morgens hin und hab im Lehrerzimmer Gemüse geschnippelt, was schon mal ein Highlight für sich war. Das Beste war aber, als ich dann das Sößchen und die Nudeln über dem Feuer in der verqualmten Küche gekocht habe. Da waren dann nämlich alle ziemlich erstaunt, dass a) ein Mann und b) ein Mzungu über einem Feuer kochen kann. Naja geschmeckt hat’s dann wohl auch noch ganz gut, denn der Topf war binnen Minuten leer. Ziel erreicht würd ich sagen – wieder ein bisschen mehr deutsche Kultur an den Mann gebracht.
Annet war dann auch ganz traurig, als ich mich von ihr verabschiedet habe und auch ich wollte eigentlich gar nicht so richtig gehen. Gut, ich war zwar froh nicht mehr arbeiten zu müssen, aber die Lehrer waren schon ziemlich nett und Annet habe ich in der Zeit auch echt lieb gewonnen. Naja – so ist das Leben.
Im Crafts-Shop in Fort Portal bin ich in den letzten Wochen auch Stammgast gewesen, denn ich muss ja den daheim Gebliebenen auch irgendwas mitbringen… nicht, dass die noch denken ich hätte sie vergessen. Außerdem habe ich mein Fahrrad verkauft (zum Einkaufspreis), meine Sachen zusammen gesucht, gepackt und nochmal gründlich mein Zimmer geputzt, bevor ich gefahren bin. Einiges habe ich auch für die nächsten da gelassen, weil ich sonst echt zu viel Gepäck gehabt hätte.
Ansonsten war ich natürlich wieder jedes Wochenende in Kampala, um meine Freundin zu sehen. Einmal war sie auch zwischendurch bei mir und ich hab ihr versucht im Kratersee schwimmen beizubringen (die meisten Ugander können nicht schwimmen). Ansonsten haben wir versucht die Zeit so gut es geht auszunutzen und möglichst nicht ans Ende zu denken.
Wir waren zum Beispiel in Kampala im Kino und auf der vermutlich einzigen Bowlingbahn in Uganda. Außerdem waren wir Karaoke singen was mega bockt, besonders weil die uns da inzwischen schon kennen und die Stimmung einfach genial ist. Das Party machen in der Reggae-Bar kam dabei natürlich auch nie zu kurz.
Das letzte Wochenende in Fort Portal wollte sie eigentlich auch kommen aber leider hatte sie die Woche zuvor Malaria bekommen und musste daher im Bett bleiben. Sie kam dann aber dafür am Montagabend, meinem letzten Arbeitstag, und hat mir dann am Dienstag beim Packen und Aufräumen geholfen. Mittwoch sind wir dann mit Sack und Pack zusammen nach Kampala gefahren und ich war ganz froh, dass ich mein Gepäck nicht alleine durch den Bus schleifen musste. Joa und seitdem wohne ich hier in Kampala bei ihr und lasse es mir gut gehen.
Samstag ist es dann schon so weit, das wird die kürzeste Woche meines Lebens…
Heute war ich sogar noch bei den neuen Freiwilligen auf dem Einführungsseminar und habe mich ausfragen lassen. Das hat mich ziemlich an mich selbst erinnert, als ich letztes Jahr hier ankam und keinen Plan von gar nichts hatte. Schon irgendwie seltsam sich jetzt im Vergleich zu sehen.
Irgendwie fühle ich mich im Moment auch fast wie vor einem Jahr als ich Deutschland verlassen habe. Ich trauere um jede Sache, die ich „zum letzten Mal“ mache. Der Unterschied ist nur, dass ich jetzt weiß wohin ich zurück gehe. Ich kann nicht sagen, ob das unbedingt besser ist.
Wenn ich an Deutschland denke, denke ich an gutes Essen, Leute denen ich wirklich vertrauen kann, Anonymität aber auch Gleichgültigkeit, übertriebene Exaktheit und völlig unbedeutende Probleme. Da kann ich nur hoffen, dass ich die positiven Dinge aus Uganda irgendwie in meinen Deutschen Alltag einbringen kann und die negativen Sachen in Deutschland versuche zu vermeiden. Andererseits habe ich auch ein bisschen Angst davor allzu schnell wieder Teil der deutschen Gesellschaft zu werden und alles zu verdrängen, was ich in Uganda gelernt habe.
Ein Jahr Uganda war definitiv das Beste was mir passieren konnte und ich bin dafür echt dankbar. Vielleicht ist es übertrieben zu sagen, dass ich gar nicht mehr weg will. Manchmal gehen mir die Ugander auch ganz schön auf die Nerven und natürlich freue ich mich auch auf all diejenigen die mir in Deutschland etwas bedeuten. Ich will aber auf jeden Fall versuchen, wieder zu kommen, denn in Uganda war ich glücklich - zumindest die meiste Zeit – und besonders die letzten 3 Monate waren die besten meines Lebens.
In diesem Sinne,
Bis bald!
PS: Ich lande übrigens am 12.09. um 14:55 am Terminal 2 in Hamburg.
Ja, es geht zu Ende. Langsam muss auch ich das akzeptieren, wobei ich mich doch die letzten 3 Monate trotzig dagegen gewehrt habe. Das ist auch der Grund, warum ich euch ewig auf einen neuen Blog-Eintrag habe warten lassen. Ich wollte einfach nichts über meinen Abschied schreiben, weil ich wie gesagt versucht habe das so weit wie möglich zu verdrängen. Aber jetzt komme ich wirklich nicht mehr drum herum und berichte euch daher rückblickend, was die letzten Wochen bzw. Monate so geschehen ist:
Auf Arbeit waren die letzten drei Wochen, die ich da war Ferien und wir haben eine Art Ferienprogramm aufgezogen, wodurch ich so viel zu tun hatte wie noch nie zuvor. Wir haben nämlich richtig Werbung übers Radio gemacht, wodurch echt viele Leute gekommen sind und wir einige davon sogar wieder nach Hause schicken mussten. Die letzte Woche war dann besonders stressig, da ich mich ziemlich beeilen musste den Stoff bis zum Ferienende durch zu bekommen und dann auch noch Examen geschrieben werden mussten.
Außerdem haben die Lehrer noch so eine kleine Abschiedsparty für mich organisiert wo sie mir ein symbolisches Holzschild (also kein Namensschild oder so, sonder ein Schild zur Abwehr) mit sinngemäß „Danke für deine Arbeit“ darauf geschenkt haben. Leider wiegt das gute Stück mindestens 2kg und ich hab echt Probleme das mit nach Deutschland zu bekommen.
Naja, die Party an sich war ziemlich öde. Irgendwie wissen die Ugander manchmal nicht so richtig wie man Spaß hat… Es gab wie immer ein „Opening Prayer“ und anschießend Reden von allen möglichen Leuten, die sich alle 1000-mal bedankt haben und gesagt haben, was für ein netter Kerl ich doch bin. Ich musste dann auch noch was zum Besten geben und anschließend gab es noch Sodas und was zum Knabbern und das war‘s dann auch schon. Achja und die „Lokal Music“ die mir ja eh schon mega zum Hals raushängt lief auch die ganze Zeit. Naja der Wille zählt, würde ich mal sagen.
Am Montag den 30.08. war dann mein letzter offizieller Arbeitstag und ich habe für die Lehrer, die ja jeden Tag nur Poscho und Beans zum Lunch haben, Spaghetti mit Tomatensoße gemacht. Also ich bin morgens hin und hab im Lehrerzimmer Gemüse geschnippelt, was schon mal ein Highlight für sich war. Das Beste war aber, als ich dann das Sößchen und die Nudeln über dem Feuer in der verqualmten Küche gekocht habe. Da waren dann nämlich alle ziemlich erstaunt, dass a) ein Mann und b) ein Mzungu über einem Feuer kochen kann. Naja geschmeckt hat’s dann wohl auch noch ganz gut, denn der Topf war binnen Minuten leer. Ziel erreicht würd ich sagen – wieder ein bisschen mehr deutsche Kultur an den Mann gebracht.
Annet war dann auch ganz traurig, als ich mich von ihr verabschiedet habe und auch ich wollte eigentlich gar nicht so richtig gehen. Gut, ich war zwar froh nicht mehr arbeiten zu müssen, aber die Lehrer waren schon ziemlich nett und Annet habe ich in der Zeit auch echt lieb gewonnen. Naja – so ist das Leben.
Im Crafts-Shop in Fort Portal bin ich in den letzten Wochen auch Stammgast gewesen, denn ich muss ja den daheim Gebliebenen auch irgendwas mitbringen… nicht, dass die noch denken ich hätte sie vergessen. Außerdem habe ich mein Fahrrad verkauft (zum Einkaufspreis), meine Sachen zusammen gesucht, gepackt und nochmal gründlich mein Zimmer geputzt, bevor ich gefahren bin. Einiges habe ich auch für die nächsten da gelassen, weil ich sonst echt zu viel Gepäck gehabt hätte.
Ansonsten war ich natürlich wieder jedes Wochenende in Kampala, um meine Freundin zu sehen. Einmal war sie auch zwischendurch bei mir und ich hab ihr versucht im Kratersee schwimmen beizubringen (die meisten Ugander können nicht schwimmen). Ansonsten haben wir versucht die Zeit so gut es geht auszunutzen und möglichst nicht ans Ende zu denken.
Wir waren zum Beispiel in Kampala im Kino und auf der vermutlich einzigen Bowlingbahn in Uganda. Außerdem waren wir Karaoke singen was mega bockt, besonders weil die uns da inzwischen schon kennen und die Stimmung einfach genial ist. Das Party machen in der Reggae-Bar kam dabei natürlich auch nie zu kurz.
Das letzte Wochenende in Fort Portal wollte sie eigentlich auch kommen aber leider hatte sie die Woche zuvor Malaria bekommen und musste daher im Bett bleiben. Sie kam dann aber dafür am Montagabend, meinem letzten Arbeitstag, und hat mir dann am Dienstag beim Packen und Aufräumen geholfen. Mittwoch sind wir dann mit Sack und Pack zusammen nach Kampala gefahren und ich war ganz froh, dass ich mein Gepäck nicht alleine durch den Bus schleifen musste. Joa und seitdem wohne ich hier in Kampala bei ihr und lasse es mir gut gehen.
Samstag ist es dann schon so weit, das wird die kürzeste Woche meines Lebens…
Heute war ich sogar noch bei den neuen Freiwilligen auf dem Einführungsseminar und habe mich ausfragen lassen. Das hat mich ziemlich an mich selbst erinnert, als ich letztes Jahr hier ankam und keinen Plan von gar nichts hatte. Schon irgendwie seltsam sich jetzt im Vergleich zu sehen.
Irgendwie fühle ich mich im Moment auch fast wie vor einem Jahr als ich Deutschland verlassen habe. Ich trauere um jede Sache, die ich „zum letzten Mal“ mache. Der Unterschied ist nur, dass ich jetzt weiß wohin ich zurück gehe. Ich kann nicht sagen, ob das unbedingt besser ist.
Wenn ich an Deutschland denke, denke ich an gutes Essen, Leute denen ich wirklich vertrauen kann, Anonymität aber auch Gleichgültigkeit, übertriebene Exaktheit und völlig unbedeutende Probleme. Da kann ich nur hoffen, dass ich die positiven Dinge aus Uganda irgendwie in meinen Deutschen Alltag einbringen kann und die negativen Sachen in Deutschland versuche zu vermeiden. Andererseits habe ich auch ein bisschen Angst davor allzu schnell wieder Teil der deutschen Gesellschaft zu werden und alles zu verdrängen, was ich in Uganda gelernt habe.
Ein Jahr Uganda war definitiv das Beste was mir passieren konnte und ich bin dafür echt dankbar. Vielleicht ist es übertrieben zu sagen, dass ich gar nicht mehr weg will. Manchmal gehen mir die Ugander auch ganz schön auf die Nerven und natürlich freue ich mich auch auf all diejenigen die mir in Deutschland etwas bedeuten. Ich will aber auf jeden Fall versuchen, wieder zu kommen, denn in Uganda war ich glücklich - zumindest die meiste Zeit – und besonders die letzten 3 Monate waren die besten meines Lebens.
In diesem Sinne,
Bis bald!
PS: Ich lande übrigens am 12.09. um 14:55 am Terminal 2 in Hamburg.
Verfasst von
Jonas
um
13:33
Montag, 26. Juli 2010
Update
Moin Leute,
Da ich ja letzte Woche Abschlussseminar in Kampala hatte und meine Freundin ja auch in Kampala wohnt, bin ich mit 2 zusätzlichen Urlaubstagen die ganze letzte Woche in der Hauptstadt gewesen.
Freitag angekommen ging’s erst mal wieder wie üblich zur Kabalagala feiern. Erschreckenderweise war diese für einen Freitagabend erstaunlich leer. Man sah kaum Menschen in den Clubs und Bars und keinen Autostau auf der Straße. Offensichtlich steckte den Menschen der Schreck der Anschläge der vorherigen Woche noch immer in den Gliedern.
Dazu sei gesagt: Kampala ist nach offiziellen Angaben nach wie vor sicher. Es besteht kein erhöhtes Risiko. Dazu muss ich eh nochmal eine Sache loswerden… Die Chance hier bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen ist garantiert 1000-mal höher als durch Anschläge somalischer Terroristen. Trotzdem steige ich jeden Tag aufs Boda oder ins Matatu! Schade ist nur, dass jetzt in Deutschland vermutlich alle denken, in Uganda ist die Hölle los mit Autobomben an jeder Ecke und Anti-Terror-Truppen auf den Dächern. Nein Leute, so ist es nicht. Der ugandische Alltag wird in den deutschen Medien nur leider nicht gezeigt – gut interessiert ja auch ehrlich gesagt keinen, wenn sich in Fort Portal die Tomatenpreise erhöhen. Aber keine Angst Leute dafür bin ich ja da! Wer ugandischen Alltag erleben will kommt am besten selber her und schaut sich die Sache mit eigenen Augen an. Wem das zu viel Aufwand ist, der lese doch einfach meinen Blog nochmal von vorne.
Es ist nämlich Schade ein ganzes Land nur darauf zu reduzieren, was man aus den deutschen Medien erfährt. In Deutschland gab’s nämlich auch schon mal Bombenanschläge und trotzdem hat keiner Angst nach Deutschland zu fahren und es stehen auch keine Anti-Terror-Truppen auf den Dächern.
Naja ich schweife ab… In der kleinen Reggea-Bar, wo wir immer rumhängen waren jedenfalls dann doch einige Leute und so wurde es doch noch ein gelungener Abend.
Mittwochabend bin ich dann zu dem Seminarort gefahren, der im Prinzip ganz in der Nähe lag. Das Seminar an sich war jetzt nicht besonders außergewöhnlich. Wir haben unser Jahr reflektiert und uns nochmal mit Entwicklungszusammenarbeit auseinander gesetzt. Außerdem habe ich erkannt, dass ich so ziemlich der einzige bin, der absolut gar nicht wieder zurück will, was mich doch überrascht hat. Naja.
Zudem war letzte Woche ja auch Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU), zu dem jede Menge gaaanz wichtiger Leute aus aller Welt gekommen sind. Unter anderem auch unser lieber netter Außenminister Guido Westerwelle. Persönlich habe ich zwar keinen der gaaanz wichtigen Leute gesehen, allerdings lag unser Hotel an der Straße zum Tagungsort der Delegationen, sodass man ununterbrochen Polizeiautos mit Sirenen hörte, die die gaaanz wichtigen Leute eskortierten. Natürlich auch mitten durch Kampalas Innenstadtstau… War schon lustig anzusehen.
Naja gestern bin ich dann zurück gekommen – leider mit dicker Erkältung (nein, keine Malaria), weshalb ich auch heute zu Hause geblieben bin.
Nächstes Wochenende kommt meine Freundin dann wahrscheinlich her und wir werden uns mal Fort Portal und Umgebung genauer angucken.
Bis demnächst,
Jonas
PS: Die Tomatenpreise haben sich übrigens nicht erhöht.
Da ich ja letzte Woche Abschlussseminar in Kampala hatte und meine Freundin ja auch in Kampala wohnt, bin ich mit 2 zusätzlichen Urlaubstagen die ganze letzte Woche in der Hauptstadt gewesen.
Freitag angekommen ging’s erst mal wieder wie üblich zur Kabalagala feiern. Erschreckenderweise war diese für einen Freitagabend erstaunlich leer. Man sah kaum Menschen in den Clubs und Bars und keinen Autostau auf der Straße. Offensichtlich steckte den Menschen der Schreck der Anschläge der vorherigen Woche noch immer in den Gliedern.
Dazu sei gesagt: Kampala ist nach offiziellen Angaben nach wie vor sicher. Es besteht kein erhöhtes Risiko. Dazu muss ich eh nochmal eine Sache loswerden… Die Chance hier bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen ist garantiert 1000-mal höher als durch Anschläge somalischer Terroristen. Trotzdem steige ich jeden Tag aufs Boda oder ins Matatu! Schade ist nur, dass jetzt in Deutschland vermutlich alle denken, in Uganda ist die Hölle los mit Autobomben an jeder Ecke und Anti-Terror-Truppen auf den Dächern. Nein Leute, so ist es nicht. Der ugandische Alltag wird in den deutschen Medien nur leider nicht gezeigt – gut interessiert ja auch ehrlich gesagt keinen, wenn sich in Fort Portal die Tomatenpreise erhöhen. Aber keine Angst Leute dafür bin ich ja da! Wer ugandischen Alltag erleben will kommt am besten selber her und schaut sich die Sache mit eigenen Augen an. Wem das zu viel Aufwand ist, der lese doch einfach meinen Blog nochmal von vorne.
Es ist nämlich Schade ein ganzes Land nur darauf zu reduzieren, was man aus den deutschen Medien erfährt. In Deutschland gab’s nämlich auch schon mal Bombenanschläge und trotzdem hat keiner Angst nach Deutschland zu fahren und es stehen auch keine Anti-Terror-Truppen auf den Dächern.
Naja ich schweife ab… In der kleinen Reggea-Bar, wo wir immer rumhängen waren jedenfalls dann doch einige Leute und so wurde es doch noch ein gelungener Abend.
Mittwochabend bin ich dann zu dem Seminarort gefahren, der im Prinzip ganz in der Nähe lag. Das Seminar an sich war jetzt nicht besonders außergewöhnlich. Wir haben unser Jahr reflektiert und uns nochmal mit Entwicklungszusammenarbeit auseinander gesetzt. Außerdem habe ich erkannt, dass ich so ziemlich der einzige bin, der absolut gar nicht wieder zurück will, was mich doch überrascht hat. Naja.
Zudem war letzte Woche ja auch Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU), zu dem jede Menge gaaanz wichtiger Leute aus aller Welt gekommen sind. Unter anderem auch unser lieber netter Außenminister Guido Westerwelle. Persönlich habe ich zwar keinen der gaaanz wichtigen Leute gesehen, allerdings lag unser Hotel an der Straße zum Tagungsort der Delegationen, sodass man ununterbrochen Polizeiautos mit Sirenen hörte, die die gaaanz wichtigen Leute eskortierten. Natürlich auch mitten durch Kampalas Innenstadtstau… War schon lustig anzusehen.
Naja gestern bin ich dann zurück gekommen – leider mit dicker Erkältung (nein, keine Malaria), weshalb ich auch heute zu Hause geblieben bin.
Nächstes Wochenende kommt meine Freundin dann wahrscheinlich her und wir werden uns mal Fort Portal und Umgebung genauer angucken.
Bis demnächst,
Jonas
PS: Die Tomatenpreise haben sich übrigens nicht erhöht.
Verfasst von
Jonas
um
18:48
Montag, 12. Juli 2010
BOMBENANSCHLAG!!!
Hallo, Leute!
Gestern Abend während des WM-Endspiels Niederlande-Spanien gab es in Kampala einen Bombenanschlag, bei dem 2 Bomben detonierten. Nach ersten Angaben wurden etwa 70 Menschen getötet. Die Explosionen ereigneten sich an der Kabalagala, eine belebte Party-Straße mit vielen Bars und Clubs in der Nähe von Muyenga, wo sich ja das DED-Office befindet.
Glücklicherweise habe ich von dem Anschlag selber nichts mitbekommen, obwohl ich nur einige Stunden vorher noch durch die besagte Straße gefahren bin. Ich war nämlich dieses Wochenende auch in Kampala, bin aber zum Glück Sonntagnachmittag wieder nach Hause gefahren.
Freitagabend war ich selbst noch auf der Kabalagala Party machen und Hannah, die dieses Wochenende ihre Eltern vom Flughafen abgeholt hat, meinte sogar sie hätte Freitag noch im „Äthiopian Village“, wo eine der Bomben detonierte, zu Abend gegessen. (Ich war da übrigens auch mit Papa äthiopisch essen, falls sich noch einer erinnert.)
Angeblich seien somalische Extremisten für den Anschlag verantwortlich. Nähere Angaben entnehmt bitte dem Internet.
Naja zum Glück ist ja alles gut gegangen und ihr braucht euch keine Sorgen machen.
So: und nun zum eigentlichen Blogeintrag, den ich für euch schreiben wollte…
Gestern Abend während des WM-Endspiels Niederlande-Spanien gab es in Kampala einen Bombenanschlag, bei dem 2 Bomben detonierten. Nach ersten Angaben wurden etwa 70 Menschen getötet. Die Explosionen ereigneten sich an der Kabalagala, eine belebte Party-Straße mit vielen Bars und Clubs in der Nähe von Muyenga, wo sich ja das DED-Office befindet.
Glücklicherweise habe ich von dem Anschlag selber nichts mitbekommen, obwohl ich nur einige Stunden vorher noch durch die besagte Straße gefahren bin. Ich war nämlich dieses Wochenende auch in Kampala, bin aber zum Glück Sonntagnachmittag wieder nach Hause gefahren.
Freitagabend war ich selbst noch auf der Kabalagala Party machen und Hannah, die dieses Wochenende ihre Eltern vom Flughafen abgeholt hat, meinte sogar sie hätte Freitag noch im „Äthiopian Village“, wo eine der Bomben detonierte, zu Abend gegessen. (Ich war da übrigens auch mit Papa äthiopisch essen, falls sich noch einer erinnert.)
Angeblich seien somalische Extremisten für den Anschlag verantwortlich. Nähere Angaben entnehmt bitte dem Internet.
Naja zum Glück ist ja alles gut gegangen und ihr braucht euch keine Sorgen machen.
So: und nun zum eigentlichen Blogeintrag, den ich für euch schreiben wollte…
Verfasst von
Jonas
um
16:01
Pech im Spiel...
Wie einige von euch vielleicht festgestellt haben, habe ich seit geraumer Zeit keinen Eintrag mehr verfasst. Keine Angst, ich habe euch nicht vergessen, ich hatte gute Gründe.
Ich hatte mir ja vorgenommen euch immer das mitzuteilen, was mich hier am meisten bewegt und beschäftigt. Nun - seit einiger Zeit ist ein ganz neues Thema dazu gekommen, dass mich ziemlich bewegt und ich habe lange überlegt, ob ich diese Sache überhaupt hier posten soll. Letztendlich habe ich mich aber dazu entschieden euch auch dies mitzuteilen, da es Teil meiner Erfahrungen in Uganda ist und ich außerdem diesen Blog auch als Erinnerung für mich selber schreibe und daher nichts Wichtiges fehlen soll.
Kurzum: Ich habe eine ugandische Freundin. Sie lebt in Kampala und studiert. Aus diesem Grund fahre ich seit sechs Wochen jedes Wochenende dorthin, was zwar ziemlich belastend und teuer, die Sache aber auf jeden Fall wert ist. Einmal war sie auch schon hier, was auch ziemlich cool war. Nächste Woche bin ich sogar die ganze Woche da, weil wir Abschlussseminar in Kampala haben und ich mir zusätzlich noch 2 Tage Urlaub genommen habe. (Nein, ein Foto gibt’s nicht.)
Ziemlich beschissen ist natürlich die Tatsache, dass ich jetzt nicht mal mehr 2 Monate im Land bin und die Zeit natürlich immer dann ungeheuer schnell vergeht, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.
Selbst wenn sie nicht wäre, gefällt es mir hier so gut, dass ich gar nicht mehr zurück will. Ok, man sollte vielleicht auch mal anfangen zu studieren – werde ich auch, Allgemeine Ingenieurwissenschaften an der TU Hamburg-Harburg. Dennoch bin ich hier glücklich und wie heißt es so schön auf Latein? Ubi bene ibi patria. (Wo man glücklich ist, dort ist man zu Hause.)
Der zweite Punkt, über den ich schreiben wollte ist folgender:
Ich weiß ja nicht, ob ihr das in Europa auch mitbekommen habt, aber hier in Afrika war neulich Fußball WM.
Gut, Deutschland hat nicht gewonnen und selbst Uganda hat alle Erwartungen enttäuscht und ist nicht Weltmeister geworden. Stattdessen hat sich Spanien, die sowieso schon Europameister sind, den Cup geholt und für Afrika gab’s nur ein Ausscheiden im Viertelfinale.
Fußball gucken in Uganda ist übrigens anders als in Deutschland. Hier ist nichts mit Fernseher, Sofa, Füße hoch, Chips und Bier. Hier geht man zum Fußball Gucken in eine Bar mit Fernseher und guckt mit Ugandern zusammen.
Das tolle am Fußball Gucken mit Ugandern ist, dass die meistens für die Mannschaft sind, die augenblicklich die meisten Tore hat. Sprich: Das kann auch mehrmals im Spiel wechseln und wer jetzt denkt die Ugander werden ja wohl nicht so fußballbegeistert sein, schließlich spielt Uganda ja gar nicht mit, der irrt gewaltig. Die Einheimischen grölen bei Toren der führenden Mannschaft lauter als wir Deutsche jubeln, wenn Deutschland punktet. Man kann sich also vorstellen, was dann erst los ist, wenn Ghana oder die Elfenbeinküste am gewinnen sind, die als Afrikanische Mannschaften von fast jedem unterstützt werden (auch wenn sie nicht gewinnen). Als Ghana als letzte Afrikanische Mannschaft im Viertelfinale im Elfmeterschießen ausgeschieden ist, war die Stimmung dementsprechend getrübt.
Meine Stimmung war übrigens auch getrübt, als die ganze Bar beim Tor von Spanien gegen Deutschland angefangen hat wie wild zu feiern, weil ja Spanien damit das führende Team war und sich somit die Unterstützung der Ugander sicherte.
Außerdem haben wir mit Marcel, Katrin und einigen anderen ein Tippspiel gestartet, bei dem ich trotz sehr schwachem Start am Ende noch gute Chancen auf den Titel hatte. Letztendlich bin ich aber nur dritter geworden und habe somit nichts gewonnen.
Die Deutschlandspiele die an Wochenenden lagen habe ich übrigens meist in Kampala mit meiner Freundin gesehen, die Deutschland auch jedes Mal kräftig angefeuert hat, selbst als wir gegen Serbien verloren haben.
Joa das war’s soweit von mir. Ich hoffe nächstes Mal müsst ihr nicht wieder so lange auf einen Eintrag warten. Und wenn doch, dann lest doch einfach nochmal die alten Einträge… :P
Liebe Grüße,
Jonas
Ich hatte mir ja vorgenommen euch immer das mitzuteilen, was mich hier am meisten bewegt und beschäftigt. Nun - seit einiger Zeit ist ein ganz neues Thema dazu gekommen, dass mich ziemlich bewegt und ich habe lange überlegt, ob ich diese Sache überhaupt hier posten soll. Letztendlich habe ich mich aber dazu entschieden euch auch dies mitzuteilen, da es Teil meiner Erfahrungen in Uganda ist und ich außerdem diesen Blog auch als Erinnerung für mich selber schreibe und daher nichts Wichtiges fehlen soll.
Kurzum: Ich habe eine ugandische Freundin. Sie lebt in Kampala und studiert. Aus diesem Grund fahre ich seit sechs Wochen jedes Wochenende dorthin, was zwar ziemlich belastend und teuer, die Sache aber auf jeden Fall wert ist. Einmal war sie auch schon hier, was auch ziemlich cool war. Nächste Woche bin ich sogar die ganze Woche da, weil wir Abschlussseminar in Kampala haben und ich mir zusätzlich noch 2 Tage Urlaub genommen habe. (Nein, ein Foto gibt’s nicht.)
Ziemlich beschissen ist natürlich die Tatsache, dass ich jetzt nicht mal mehr 2 Monate im Land bin und die Zeit natürlich immer dann ungeheuer schnell vergeht, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.
Selbst wenn sie nicht wäre, gefällt es mir hier so gut, dass ich gar nicht mehr zurück will. Ok, man sollte vielleicht auch mal anfangen zu studieren – werde ich auch, Allgemeine Ingenieurwissenschaften an der TU Hamburg-Harburg. Dennoch bin ich hier glücklich und wie heißt es so schön auf Latein? Ubi bene ibi patria. (Wo man glücklich ist, dort ist man zu Hause.)
Der zweite Punkt, über den ich schreiben wollte ist folgender:
Ich weiß ja nicht, ob ihr das in Europa auch mitbekommen habt, aber hier in Afrika war neulich Fußball WM.
Gut, Deutschland hat nicht gewonnen und selbst Uganda hat alle Erwartungen enttäuscht und ist nicht Weltmeister geworden. Stattdessen hat sich Spanien, die sowieso schon Europameister sind, den Cup geholt und für Afrika gab’s nur ein Ausscheiden im Viertelfinale.
Fußball gucken in Uganda ist übrigens anders als in Deutschland. Hier ist nichts mit Fernseher, Sofa, Füße hoch, Chips und Bier. Hier geht man zum Fußball Gucken in eine Bar mit Fernseher und guckt mit Ugandern zusammen.
Das tolle am Fußball Gucken mit Ugandern ist, dass die meistens für die Mannschaft sind, die augenblicklich die meisten Tore hat. Sprich: Das kann auch mehrmals im Spiel wechseln und wer jetzt denkt die Ugander werden ja wohl nicht so fußballbegeistert sein, schließlich spielt Uganda ja gar nicht mit, der irrt gewaltig. Die Einheimischen grölen bei Toren der führenden Mannschaft lauter als wir Deutsche jubeln, wenn Deutschland punktet. Man kann sich also vorstellen, was dann erst los ist, wenn Ghana oder die Elfenbeinküste am gewinnen sind, die als Afrikanische Mannschaften von fast jedem unterstützt werden (auch wenn sie nicht gewinnen). Als Ghana als letzte Afrikanische Mannschaft im Viertelfinale im Elfmeterschießen ausgeschieden ist, war die Stimmung dementsprechend getrübt.
Meine Stimmung war übrigens auch getrübt, als die ganze Bar beim Tor von Spanien gegen Deutschland angefangen hat wie wild zu feiern, weil ja Spanien damit das führende Team war und sich somit die Unterstützung der Ugander sicherte.
Außerdem haben wir mit Marcel, Katrin und einigen anderen ein Tippspiel gestartet, bei dem ich trotz sehr schwachem Start am Ende noch gute Chancen auf den Titel hatte. Letztendlich bin ich aber nur dritter geworden und habe somit nichts gewonnen.
Die Deutschlandspiele die an Wochenenden lagen habe ich übrigens meist in Kampala mit meiner Freundin gesehen, die Deutschland auch jedes Mal kräftig angefeuert hat, selbst als wir gegen Serbien verloren haben.
Joa das war’s soweit von mir. Ich hoffe nächstes Mal müsst ihr nicht wieder so lange auf einen Eintrag warten. Und wenn doch, dann lest doch einfach nochmal die alten Einträge… :P
Liebe Grüße,
Jonas
Verfasst von
Jonas
um
15:59
Donnerstag, 3. Juni 2010
3 Wochen mit Papa auf Achse
Moin Leute, da bin ich wieder…
Ich hoffe ihr habt die lange Zeit ohne Blogeintrag meinerseits gut überstanden, ich jedenfalls hatte jede Menge Spaß.
Für die, die’s noch nicht mitbekommen haben: Mein Vater war die letzten (fast) 3 Wochen hier und wir haben eine riesen Tour quer durch das Land gemacht und ich bin somit auch endlich mal in den großen Nationalparks (NPs) gewesen. Aber der Reihe nach:
Tag 1 – 11.05.2010 – Ankunft
Nach meiner Rwenzori-Tour in der ersten Maiwoche, von der ich ja schon Berichtet habe, bin ich mehr oder weniger direkt weiter nach Kampala (bzw. Entebbe) gefahren um meinen Papa vom Flughafen abzuholen. Da er ziemlich spät abends kam und sein Flug zudem noch Verspätung hatte, weil sie in Kigali die Ladeklappe nicht zubekommen haben, konnten wir an dem Tag nur noch nach Kampala ins Guesthouse fahren und ansonsten nicht mehr viel machen.
Tag 2 – 12.05.2010 – KAMPALA!
Am nächsten Tag ging’s dafür dann gleich richtig los. Mein persönliches Highlight des Tages war zwar schon das Frühstück (SCHWARZBROT mit DEUTSCHER MAGERINE, CAMBERT und PREISELBEEREN!!) aber das lag nur daran, dass ich das restliche Programm ja schon kannte… Nach dem Frühstück ging’s dann jedenfalls erst mal mit dem Matatu zum Gewürze kaufen auf den „Nakasero Market“. Anschließend sind wir zum „Orino Market“ dem riesen Kleidermarkt in Kampala und haben Klamotten gekauft. Doch da das noch nicht genug war, sind wir danach noch zum „Crafts Market“ und haben uns mit allerlei Handwerkssachen eingedeckt, um die Lieben daheim auch ein wenig zu beglücken. Hinterher sind wir dann noch in den Garden City gestratzt, was für meinen Vater dann wieder nicht so spannen war – naja ein westlicher Supermarkt eben.
Joa mit vollen Taschen und müden Beinen ging’s dann zurück ins Guesthouse, bevor es dann wieder weiter zum Ndere Center ging, wo wir uns eine in Uganda recht bekannte Tanzgruppe angeschaut haben, die traditionelle Tänze aus den verschiedenen Königreichen Ugandas aufgeführt hat – ein Mädchen hat dabei 8 Keramikvasen übereinander tanzend (!) auf dem Kopf balanciert. Lustig war’s auch, denn zwischen den Tanzeinlagen hat der Moderator immer Witze über Europäer, Amerikaner und Ugander gemacht.
Ndere Troups (da kamen dann noch 2 Vasen mehr drauf...)
Tag 3 – 13.05.2010 – Jinja, Nilquelle
Am Donnerstag sind wir dann mit dem Matatu nach Jinja gefahren und haben uns die Nilquelle angeguckt – inclusive Bootstour. Danach gab’s noch lecker Tilapia (DER Fisch aus dem Viktoriasee) zum Mittag und dann ging‘s auch schon wieder zurück.
Abends war ich dann noch mit Papa im Casino, wo ich diesmal sogar meinen Einsatz verdoppeln konnte ;)
Tag 4 – 14.05.2010 – Steak
Freitag war Gammeltag. Nach dem Ausschlafen sind wir nochmal in die Stadt und haben uns mit Katrin, Hannah und Marcel im Café Javas, einem ziemlich guten (und teuren) Café beim Nakumat, getroffen und haben erfahren, dass Freitags immer Crafts Market in der Nähe ist, wo wir dann auch noch hin sind.
Abends gab’s dann richtig geiles deutsches Steak im Guesthouse mit Tomatensalat und Bier – was gibt es schöneres?
Tag 5 – 15.05.2010 – Obama
Samstag sind wir dann früh in ein Matatu Richtung Masindi gestiegen und zum einem Reservat für Rhinos gefahren. Dort sollen die Nashörner quasi gezüchtet werden um in einigen Jahrzehnten in den Nationalparks wieder ausgesetzt werden. Unter Amin wurden in Uganda nämlich sämtliche Rhinos ausgerottet. Jetzt gibt es immerhin wieder 9 Stück in diesem Reservat plus 2 im Zoo in Entebbe.
Da die Rhinos dort auch ständig von den Wildhütern beobachtet werden, kann man sie gegen Geld auch in freier Wildbahn beobachten, ohne groß suchen zu müssen.
Wir haben eine Familie mit einem Männchen, einem Weibchen und Obama, dem einjährigen Nachwuchs, gesehen.
Joa anschließend haben wir noch ein leckeres Rhino-Steak gegessen^^ und hinterher sind wir wieder ins Guesthouse gefahren.
Das Männchen in Aktion
Tag 6 – 16.05.2010 – Bus fahren
Joa Sonntag ging’s von Kampala nach Fort Portal, mehr kann man dazu nicht sagen…
Tag 7 – 17.05.2010 – Simliki NP
Montag sind wir dann von Fort Portal aus in den Simliki NP gefahren und haben die heißen Quellen und den tropischen Regenwald gesehen. Naja, das hab ich ja mit Hannah schon mal gemacht und berichtet, also spar ich mir das jetzt mal.
Diesmal hatten wir allerdings auch Eier mit, die (im Gegensatz zu Gisenyi) sogar was geworden sind und nach 10 min heißer Quelle sehr genießbar waren.
Auf dem Rückweg mussten wir dann bei einem leeren Kuh-Transporter auf der Ladefläche mitfahren, was ziemlich gestunken hat und auch rech wacklig war, sodass man es nur im Stehen aushalten konnte…
Abends waren wir dann noch bei Katrin und Marcel und haben Grillparty mit deutschen Würsten gemacht… *geil*
Tag 8 – 18.05.2010 – Crater Lake Field
Dienstag ging’s mit dem Boda mal wieder zum Lake Nkuruba, wo wir mit Patrick (dem Guide, den ich inzwischen schon ganz gut kenne) eine Tour durch die benachbarten Crater Lakes und Bananenplantagen gemacht haben. Anschließend gab’s noch ein Bad im See und dann gings auch schon weiter Richtung Kibale Forest, wo wir die nach im „Chimps Nest“ verbrachten.
Tag 9 – 19.05.2010 – Verwandte besuchen…
Am Mittwoch stand Schimpansen Tracking auf dem Programm. Dafür sind wir früh zum National Park Gate gefahren und sind mit einem Guide losgezottelt um Schimpansen zu jagen. Die Strategie war dabei folgende: 1. Lauschen, 2. Spuren lesen und 3. Auf Glück hoffen.
Naja jedenfalls sind wir erst mal eine halbe Stunde durch den Wald geschlendert, bis überhaupt mal was passiert ist. Dabei haben wir allerdings gelernt, dass sich auch Elefanten von Zeit zu Zeit mit komischen Früchten besaufen, was auch ganz interessant war.
Als wir dann endlich die Schreie der Affen gehört haben sind wir dann zügig in deren Richtung gegangen und haben eine Gruppe mit etwa 20 Mitgliedern gefunden.
Leider waren die Schimpansen meist auf dem Bäumen und unsere Kameras waren nicht so gut, dass man auf die Entfernung gute Bilder machen könnte. Irgendwann sind wir dann auf die geniale Idee gekommen, durch unser Fernglas hindurch zu Fotografieren, was erstaunlich gut funktioniert hat.
Später haben wir die Affen dann auch noch näher gesehen und konnten Aktivitäten wie Essen, Chillen, laut schreien, durch die Gegend hüpfen und vögeln beobachten…
Gegen Mittag waren wir dann wieder zu Hause in Fort Portal und haben den Rest des Tages hauptsächlich mit gar nichts verbracht.
Schimpansen beim Entlausen...
Tag 10 – 20.05.2010 – Freunde besuchen…
Am Donnerstag sind wir dann morgens zu meiner Schule gelaufen und haben die anwesenden Lehrer besucht. Leider waren grade Ferien, sodass nicht allzu viele da waren - immerhin waren der Principal und mein Mentor da.
Danach sind wir dann zu Hannah in den Botanischen Garten und haben von Hannah eine Privatführung bekommen.
Danach folgte mein persönliches Highlight, denn wir haben Annet in ihrem Dorf besucht. (Nochmal zur Erinnerung: Annet hat kurz vor Ostern ihr Kind, Abigail, bekommen und ist seitdem in Mutterschutz.) Ihr Kind ist jedenfalls mega niedlich. Annet und ihre Verwandten, die mich noch vom letzten Mal kannten (es kommt ja nicht so oft ein Mzungu vorbei), haben sich auch sehr gefreut, dass ich da war und meinen „Musei“ auch gleich mitgebracht habe. Natürlich gab’s auch wieder Huhn und wir haben auch wieder kräftig beim Kochen geholfen, was auch wieder alle ziemlich beeindruckt hat.
Tag 11 – 21.05.2010 – Klischee-Afrika
Freitag sind wir dann mal wieder ganz früh aufgestanden und sind mit Hannah in den Queen-Elizabeth NP gefahren worden, denn wir hatten uns ein Auto mit Fahrer gemietet, der uns 6.00 Uhr abgeholt hat.
Am Park waren wir dann kurz vor 8.00 und haben dann eine Safari im eigenen Auto gemacht. Dazu sei gesagt, dass der „Queen“ von der Landschaft her genau so aussieht, wie man sich als naiver Europäer Afrika so vorstellt. Sprich: Jede Menge Gras und ab und zu ein „Afrika-Baum“ mit breiter Krone. Dazwischen jede Menge Antilopen, Warzenschweine und manchmal eine Büffelherde. Wenn man Glück hat sieht man auch mal eine Herde Elefanten über die Straße laufen, oder ein Pärchen Kronenkraniche am Straßenrand stehen. Löwen gibt’s dort angeblich auch, doch so viel Glück hatten wir dann leider doch nicht (und nein, ich habe die Zebras und Giraffen nicht vergessen, die gibt es dort nicht).
Doch das Beste kam erst am Nachmittag. Da haben wir nämlich noch eine Bootstour gemacht und wurden am Ufer eines Flusses entlang gefahren, an dem extrem viele Büffel, Nilpferde und Elefanten faul in der Sonne am Wasser lagen. Krokodile haben wir bei der Gelegenheit dann auch noch gesehen, die genauso faul herumlagen.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch am Äquator gehalten und haben Touristen-Fotos gemacht.
An dem Tag habe ich übrigens fast 250 Fotos gemacht!
Büffel
Road crossing
Hippo
Krokodil
"Pumba"
Äquator again...
Tag 12 – 22.05.2010 – Gammeltag
An diesem Tag haben wir wirklich gar nichts zustande gebracht, weil Papa zum einen ein wenig krank war und wir zum anderen auch mal eine Pause vom durch die Gegend Fahren brauchten.
Tag 13 – 23.05.2010 – Matatu fahren
Sonntag sind wir dann von Fort Portal nach Mbarara mit dem Taxi gefahren…
Tag 14 – 24.05.2010 – Lake Mburo NP
Früh ging’s los zum Lake Mburo NP, der einer von nur zwei NPs in Uganda ist, wo man Zebras sehen kann. Die ersten Zebras haben uns auch schon vor dem Nationalpark Gate begrüßt, bevor wir überhaupt Eintritt zahlen mussten.
Im Park selber haben wir dann eine Bootstour gemacht, wo wir jede Menge Fischadler und Hippos (Nilpferde) gesehen haben – aber leider kein Vergleich zum Queen-Elizabeth NP.
Hinterher haben wir noch eine Safari gemacht, bei der wir unglaublich viele Impalas gesehen haben. Impalas sind auch Antilopen, die es in Uganda aber nur im Lake Mburo NP gibt. Zebras haben wir leider nur ganz kurz von weitem gesehen, was ziemlich enttäuschend war.
Glücklicher weise haben wir dann beim hinaus Fahren noch eine Gruppe Zebras am Straßenrand gesehen und sind so doch noch auf unsere Kosten gekommen.
Gegen Mittag waren wir dann wieder in Mbarara und sind dann relativ spontan noch zum Lake Bunyoni in der Nähe von Kabale ganz im Süd-Westen gefahren.
Impalas
Zebras
Tag 15 – 25.05.2010 – „Eine Bootsfahrt, die ist lustig…“
Nach morgendlichem Rumgammeln haben wir uns nachmittags dann ein Kanu gemietet und haben den riesigen See auf eigene Faust erkundet. Das Kanu war ein Einbaum und ist leider immer nach rechts gefahren, was mich als Steuermann fast zur Verzweiflung gebracht hat. Verfahren haben wir uns dann auch noch fast, sind dann aber nach 3 Stunden doch noch wohlbehalten an unserem Ausgangsufer angekommen.
Die Nacht haben wir dann in Kabale verbracht.
Papa im Einbaum
Tag 16 – 26.05.2010 – Postbus
Mittwoch sind wir dann wieder nach Kampala gefahren, wo wir im Guesthouse nächtigen wollten. Leider dauerte die Busfahrt gute 8 Stunden und wir waren dementsprechend fertig mit der Welt, als wir dort ankamen. Zu allem Übel mussten wir dann auch noch feststellen, dass das Guesthouse voll war, sodass wir uns auch noch ein anderes Hotel suchen mussten.
Tag 17 – 27.05.2010 – Abflug
Am Donnerstag ging’s für Papa dann wieder Richtung Deutschland. Da er aber erst am späten Abend flog und ich die Nacht in Entebbe verbringen wollte, haben wir den ganzen Tag in Entebbe im Backpackers Hotel herum gegammelt und sind nur kurz raus um den Viktoriasee mal zu sehen.
Joa und dann hab ich meinen Vater wieder zum Flughafen gebracht, wo ich ihn her hatte und gehe von nun an wieder meine eigenen Wege.
Das Abschiedsbild
Wochenende – Party
Das Wochenende habe ich dann auch noch in Kampala verbracht, was mega geil war, denn ich habe beide Tage gut Party gemacht. Sonntag bin ich dann, nachdem ich morgens erst um 8 erst im Bett war, wieder zurück nach Fort Portal gefahren und lebe seitdem wieder mein ugandisches Alltagsleben.
Gestern hatte dann auch noch David Geburtstag und wir haben Cocktail-Party gemacht. Gut, dass heute in Uganda Feiertag ist ;)
Joa das war’s von mir. Ich hoffe ich habe euch mit dem langen Bericht nicht zu sehr überfordert. Bis demnächst,
Euer Jonas
PS: Heute in 100 Tagen geht übrigens mein Flug zurück, der Countdown läuft also…
@Papa: Vielleicht kannst du ja mal ein Kommentar da lassen, wie es dir so gefallen hat, um die Sache etwas abzurunden.
Ich hoffe ihr habt die lange Zeit ohne Blogeintrag meinerseits gut überstanden, ich jedenfalls hatte jede Menge Spaß.
Für die, die’s noch nicht mitbekommen haben: Mein Vater war die letzten (fast) 3 Wochen hier und wir haben eine riesen Tour quer durch das Land gemacht und ich bin somit auch endlich mal in den großen Nationalparks (NPs) gewesen. Aber der Reihe nach:
Tag 1 – 11.05.2010 – Ankunft
Nach meiner Rwenzori-Tour in der ersten Maiwoche, von der ich ja schon Berichtet habe, bin ich mehr oder weniger direkt weiter nach Kampala (bzw. Entebbe) gefahren um meinen Papa vom Flughafen abzuholen. Da er ziemlich spät abends kam und sein Flug zudem noch Verspätung hatte, weil sie in Kigali die Ladeklappe nicht zubekommen haben, konnten wir an dem Tag nur noch nach Kampala ins Guesthouse fahren und ansonsten nicht mehr viel machen.
Tag 2 – 12.05.2010 – KAMPALA!
Am nächsten Tag ging’s dafür dann gleich richtig los. Mein persönliches Highlight des Tages war zwar schon das Frühstück (SCHWARZBROT mit DEUTSCHER MAGERINE, CAMBERT und PREISELBEEREN!!) aber das lag nur daran, dass ich das restliche Programm ja schon kannte… Nach dem Frühstück ging’s dann jedenfalls erst mal mit dem Matatu zum Gewürze kaufen auf den „Nakasero Market“. Anschließend sind wir zum „Orino Market“ dem riesen Kleidermarkt in Kampala und haben Klamotten gekauft. Doch da das noch nicht genug war, sind wir danach noch zum „Crafts Market“ und haben uns mit allerlei Handwerkssachen eingedeckt, um die Lieben daheim auch ein wenig zu beglücken. Hinterher sind wir dann noch in den Garden City gestratzt, was für meinen Vater dann wieder nicht so spannen war – naja ein westlicher Supermarkt eben.
Joa mit vollen Taschen und müden Beinen ging’s dann zurück ins Guesthouse, bevor es dann wieder weiter zum Ndere Center ging, wo wir uns eine in Uganda recht bekannte Tanzgruppe angeschaut haben, die traditionelle Tänze aus den verschiedenen Königreichen Ugandas aufgeführt hat – ein Mädchen hat dabei 8 Keramikvasen übereinander tanzend (!) auf dem Kopf balanciert. Lustig war’s auch, denn zwischen den Tanzeinlagen hat der Moderator immer Witze über Europäer, Amerikaner und Ugander gemacht.
Ndere Troups (da kamen dann noch 2 Vasen mehr drauf...)
Tag 3 – 13.05.2010 – Jinja, Nilquelle
Am Donnerstag sind wir dann mit dem Matatu nach Jinja gefahren und haben uns die Nilquelle angeguckt – inclusive Bootstour. Danach gab’s noch lecker Tilapia (DER Fisch aus dem Viktoriasee) zum Mittag und dann ging‘s auch schon wieder zurück.
Abends war ich dann noch mit Papa im Casino, wo ich diesmal sogar meinen Einsatz verdoppeln konnte ;)
Tag 4 – 14.05.2010 – Steak
Freitag war Gammeltag. Nach dem Ausschlafen sind wir nochmal in die Stadt und haben uns mit Katrin, Hannah und Marcel im Café Javas, einem ziemlich guten (und teuren) Café beim Nakumat, getroffen und haben erfahren, dass Freitags immer Crafts Market in der Nähe ist, wo wir dann auch noch hin sind.
Abends gab’s dann richtig geiles deutsches Steak im Guesthouse mit Tomatensalat und Bier – was gibt es schöneres?
Tag 5 – 15.05.2010 – Obama
Samstag sind wir dann früh in ein Matatu Richtung Masindi gestiegen und zum einem Reservat für Rhinos gefahren. Dort sollen die Nashörner quasi gezüchtet werden um in einigen Jahrzehnten in den Nationalparks wieder ausgesetzt werden. Unter Amin wurden in Uganda nämlich sämtliche Rhinos ausgerottet. Jetzt gibt es immerhin wieder 9 Stück in diesem Reservat plus 2 im Zoo in Entebbe.
Da die Rhinos dort auch ständig von den Wildhütern beobachtet werden, kann man sie gegen Geld auch in freier Wildbahn beobachten, ohne groß suchen zu müssen.
Wir haben eine Familie mit einem Männchen, einem Weibchen und Obama, dem einjährigen Nachwuchs, gesehen.
Joa anschließend haben wir noch ein leckeres Rhino-Steak gegessen^^ und hinterher sind wir wieder ins Guesthouse gefahren.
Das Männchen in Aktion
Tag 6 – 16.05.2010 – Bus fahren
Joa Sonntag ging’s von Kampala nach Fort Portal, mehr kann man dazu nicht sagen…
Tag 7 – 17.05.2010 – Simliki NP
Montag sind wir dann von Fort Portal aus in den Simliki NP gefahren und haben die heißen Quellen und den tropischen Regenwald gesehen. Naja, das hab ich ja mit Hannah schon mal gemacht und berichtet, also spar ich mir das jetzt mal.
Diesmal hatten wir allerdings auch Eier mit, die (im Gegensatz zu Gisenyi) sogar was geworden sind und nach 10 min heißer Quelle sehr genießbar waren.
Auf dem Rückweg mussten wir dann bei einem leeren Kuh-Transporter auf der Ladefläche mitfahren, was ziemlich gestunken hat und auch rech wacklig war, sodass man es nur im Stehen aushalten konnte…
Abends waren wir dann noch bei Katrin und Marcel und haben Grillparty mit deutschen Würsten gemacht… *geil*
Tag 8 – 18.05.2010 – Crater Lake Field
Dienstag ging’s mit dem Boda mal wieder zum Lake Nkuruba, wo wir mit Patrick (dem Guide, den ich inzwischen schon ganz gut kenne) eine Tour durch die benachbarten Crater Lakes und Bananenplantagen gemacht haben. Anschließend gab’s noch ein Bad im See und dann gings auch schon weiter Richtung Kibale Forest, wo wir die nach im „Chimps Nest“ verbrachten.
Tag 9 – 19.05.2010 – Verwandte besuchen…
Am Mittwoch stand Schimpansen Tracking auf dem Programm. Dafür sind wir früh zum National Park Gate gefahren und sind mit einem Guide losgezottelt um Schimpansen zu jagen. Die Strategie war dabei folgende: 1. Lauschen, 2. Spuren lesen und 3. Auf Glück hoffen.
Naja jedenfalls sind wir erst mal eine halbe Stunde durch den Wald geschlendert, bis überhaupt mal was passiert ist. Dabei haben wir allerdings gelernt, dass sich auch Elefanten von Zeit zu Zeit mit komischen Früchten besaufen, was auch ganz interessant war.
Als wir dann endlich die Schreie der Affen gehört haben sind wir dann zügig in deren Richtung gegangen und haben eine Gruppe mit etwa 20 Mitgliedern gefunden.
Leider waren die Schimpansen meist auf dem Bäumen und unsere Kameras waren nicht so gut, dass man auf die Entfernung gute Bilder machen könnte. Irgendwann sind wir dann auf die geniale Idee gekommen, durch unser Fernglas hindurch zu Fotografieren, was erstaunlich gut funktioniert hat.
Später haben wir die Affen dann auch noch näher gesehen und konnten Aktivitäten wie Essen, Chillen, laut schreien, durch die Gegend hüpfen und vögeln beobachten…
Gegen Mittag waren wir dann wieder zu Hause in Fort Portal und haben den Rest des Tages hauptsächlich mit gar nichts verbracht.
Schimpansen beim Entlausen...
Tag 10 – 20.05.2010 – Freunde besuchen…
Am Donnerstag sind wir dann morgens zu meiner Schule gelaufen und haben die anwesenden Lehrer besucht. Leider waren grade Ferien, sodass nicht allzu viele da waren - immerhin waren der Principal und mein Mentor da.
Danach sind wir dann zu Hannah in den Botanischen Garten und haben von Hannah eine Privatführung bekommen.
Danach folgte mein persönliches Highlight, denn wir haben Annet in ihrem Dorf besucht. (Nochmal zur Erinnerung: Annet hat kurz vor Ostern ihr Kind, Abigail, bekommen und ist seitdem in Mutterschutz.) Ihr Kind ist jedenfalls mega niedlich. Annet und ihre Verwandten, die mich noch vom letzten Mal kannten (es kommt ja nicht so oft ein Mzungu vorbei), haben sich auch sehr gefreut, dass ich da war und meinen „Musei“ auch gleich mitgebracht habe. Natürlich gab’s auch wieder Huhn und wir haben auch wieder kräftig beim Kochen geholfen, was auch wieder alle ziemlich beeindruckt hat.
Tag 11 – 21.05.2010 – Klischee-Afrika
Freitag sind wir dann mal wieder ganz früh aufgestanden und sind mit Hannah in den Queen-Elizabeth NP gefahren worden, denn wir hatten uns ein Auto mit Fahrer gemietet, der uns 6.00 Uhr abgeholt hat.
Am Park waren wir dann kurz vor 8.00 und haben dann eine Safari im eigenen Auto gemacht. Dazu sei gesagt, dass der „Queen“ von der Landschaft her genau so aussieht, wie man sich als naiver Europäer Afrika so vorstellt. Sprich: Jede Menge Gras und ab und zu ein „Afrika-Baum“ mit breiter Krone. Dazwischen jede Menge Antilopen, Warzenschweine und manchmal eine Büffelherde. Wenn man Glück hat sieht man auch mal eine Herde Elefanten über die Straße laufen, oder ein Pärchen Kronenkraniche am Straßenrand stehen. Löwen gibt’s dort angeblich auch, doch so viel Glück hatten wir dann leider doch nicht (und nein, ich habe die Zebras und Giraffen nicht vergessen, die gibt es dort nicht).
Doch das Beste kam erst am Nachmittag. Da haben wir nämlich noch eine Bootstour gemacht und wurden am Ufer eines Flusses entlang gefahren, an dem extrem viele Büffel, Nilpferde und Elefanten faul in der Sonne am Wasser lagen. Krokodile haben wir bei der Gelegenheit dann auch noch gesehen, die genauso faul herumlagen.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch am Äquator gehalten und haben Touristen-Fotos gemacht.
An dem Tag habe ich übrigens fast 250 Fotos gemacht!
Büffel
Road crossing
Hippo
Krokodil
"Pumba"
Äquator again...
Tag 12 – 22.05.2010 – Gammeltag
An diesem Tag haben wir wirklich gar nichts zustande gebracht, weil Papa zum einen ein wenig krank war und wir zum anderen auch mal eine Pause vom durch die Gegend Fahren brauchten.
Tag 13 – 23.05.2010 – Matatu fahren
Sonntag sind wir dann von Fort Portal nach Mbarara mit dem Taxi gefahren…
Tag 14 – 24.05.2010 – Lake Mburo NP
Früh ging’s los zum Lake Mburo NP, der einer von nur zwei NPs in Uganda ist, wo man Zebras sehen kann. Die ersten Zebras haben uns auch schon vor dem Nationalpark Gate begrüßt, bevor wir überhaupt Eintritt zahlen mussten.
Im Park selber haben wir dann eine Bootstour gemacht, wo wir jede Menge Fischadler und Hippos (Nilpferde) gesehen haben – aber leider kein Vergleich zum Queen-Elizabeth NP.
Hinterher haben wir noch eine Safari gemacht, bei der wir unglaublich viele Impalas gesehen haben. Impalas sind auch Antilopen, die es in Uganda aber nur im Lake Mburo NP gibt. Zebras haben wir leider nur ganz kurz von weitem gesehen, was ziemlich enttäuschend war.
Glücklicher weise haben wir dann beim hinaus Fahren noch eine Gruppe Zebras am Straßenrand gesehen und sind so doch noch auf unsere Kosten gekommen.
Gegen Mittag waren wir dann wieder in Mbarara und sind dann relativ spontan noch zum Lake Bunyoni in der Nähe von Kabale ganz im Süd-Westen gefahren.
Impalas
Zebras
Tag 15 – 25.05.2010 – „Eine Bootsfahrt, die ist lustig…“
Nach morgendlichem Rumgammeln haben wir uns nachmittags dann ein Kanu gemietet und haben den riesigen See auf eigene Faust erkundet. Das Kanu war ein Einbaum und ist leider immer nach rechts gefahren, was mich als Steuermann fast zur Verzweiflung gebracht hat. Verfahren haben wir uns dann auch noch fast, sind dann aber nach 3 Stunden doch noch wohlbehalten an unserem Ausgangsufer angekommen.
Die Nacht haben wir dann in Kabale verbracht.
Papa im Einbaum
Tag 16 – 26.05.2010 – Postbus
Mittwoch sind wir dann wieder nach Kampala gefahren, wo wir im Guesthouse nächtigen wollten. Leider dauerte die Busfahrt gute 8 Stunden und wir waren dementsprechend fertig mit der Welt, als wir dort ankamen. Zu allem Übel mussten wir dann auch noch feststellen, dass das Guesthouse voll war, sodass wir uns auch noch ein anderes Hotel suchen mussten.
Tag 17 – 27.05.2010 – Abflug
Am Donnerstag ging’s für Papa dann wieder Richtung Deutschland. Da er aber erst am späten Abend flog und ich die Nacht in Entebbe verbringen wollte, haben wir den ganzen Tag in Entebbe im Backpackers Hotel herum gegammelt und sind nur kurz raus um den Viktoriasee mal zu sehen.
Joa und dann hab ich meinen Vater wieder zum Flughafen gebracht, wo ich ihn her hatte und gehe von nun an wieder meine eigenen Wege.
Das Abschiedsbild
Wochenende – Party
Das Wochenende habe ich dann auch noch in Kampala verbracht, was mega geil war, denn ich habe beide Tage gut Party gemacht. Sonntag bin ich dann, nachdem ich morgens erst um 8 erst im Bett war, wieder zurück nach Fort Portal gefahren und lebe seitdem wieder mein ugandisches Alltagsleben.
Gestern hatte dann auch noch David Geburtstag und wir haben Cocktail-Party gemacht. Gut, dass heute in Uganda Feiertag ist ;)
Joa das war’s von mir. Ich hoffe ich habe euch mit dem langen Bericht nicht zu sehr überfordert. Bis demnächst,
Euer Jonas
PS: Heute in 100 Tagen geht übrigens mein Flug zurück, der Countdown läuft also…
@Papa: Vielleicht kannst du ja mal ein Kommentar da lassen, wie es dir so gefallen hat, um die Sache etwas abzurunden.
Verfasst von
Jonas
um
13:08
Samstag, 8. Mai 2010
Rwenzori Mountain Tour - Central Circuit
Hallo Leute,
Ich bin wieder da aus den Bergen, hab mir nichts gebrochen und habe jede Menge zu berichten… (Diesmal werde ich das nicht in mehreren Packeten posten. Wem das zu viel ist, kann ja jeden Tag einen Tag lesen…)
Tag 0 – Fort Portal nach Nyakalengijo
Letzte Woche Freitag bin ich nach der Arbeit direkt nach Kasese gefahren und von dort nach Nyakalengijo, ein Dorf an der Nationalparkgrenze, wo sich auch das Office der RMS (Rwenzori Mountaineering Services) befindet. Dort habe ich mir dann eine Unterkunft gesucht, was gar nicht so leicht war, denn da gab es eigentlich nur die Touristenlodge der RMS für 45$ pro Nacht. Zum Glück habe ich dann noch ein Community Camp gefunden wo man für realistische Preise schlafen konnte. (Community Camps tragen mit einem Teil ihrer Einkünfte zur Unterstützung der lokalen Community bei, also eine gute Sache war’s auch noch…)
Nachdem ich mich dann in einem Banda häuslich eingerichtet habe und mein Abendessen bestellt habe (das braucht nämlich immer etwas länger in Uganda), bin ich dann nochmal auf Erkundungstour gegangen und auf einen großen Fluss gestoßen, der aus den Bergen kam. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich ein Fußbad nach alter Neubert’scher Tradition gemacht – quasi zum angewöhnen…
Abends ist dann die Sicht nochmal aufgeklart und man konnte die Gipfel der „Portal Peaks“ sehen, wobei schon mal Vorfreude aufkam.
Leider war ich an dem Abend der einzige Gast in dem Camp, weshalb ich auch früh ins Bett gegangen bin.
Portal Peaks
Tag 1 – Nyakalengijo (1615m) zur Nyabitaba Hut (2651m)
Morgens um 8 war ich dann am Office der RMS und habe von dem Chef da nochmal ein kurzes Briefing bekommen. Anschließend habe ich meinen Guide William getroffen und noch ein bisschen Ausrüstung (Gummistiefel und Töpfe) ausgeliehen. Bezahlen musste ich leider auch noch unglaublich viel Geld… Naja.
Um 8.45 Uhr ging’s dann los Richtung Nationalpark. Die Vegetation war noch nicht so außergewöhnlich - Ugandischer Regenwald eben, wie man ihn hier öfter hat.
Nach der Überquerung von drei Flüssen und 90 Minuten später gab‘s dann die erste Pause und anschließend hat es tierisch angefangen zu Regnen. Meine Regenhose war leider im Gepäck der 3 Porter die ich dabei hatte, allerdings sind der Guide und ich schon vor gegangen, weil wir nicht auf die Porter warten wollten. Also hatte ich eine nasse Hose, nasse Schuhe und leider musste ich auch noch feststellen, dass meine Regenjacke nicht dicht war, sodass ich am Ende eigentlich überall nass war. Nach 3 Stunden war ich dann ziemlich frustriert, weil ich durchgeweicht war, mir arschkalt war und ich dachte, wir hätten noch nicht mal die Hälfte des Weges hinter uns. Zum Glück habe ich mich aber geirrt und genau in dem Moment, als ich schon die nächste Pause verkünden wollte, kamen wir nach 3,5 Stunden an der Hütte an, die etwa 1000 Höhenmeter über Nyakalengijo lag und den Namen „ Nyabitaba Hut“ trug.
Ironischer weise hörte der Regen etwa eine halbe Stunde nach unserer Ankunft auf, sodass wir wenigstens die nassen Sachen trocknen konnten. Leider waren die Porter immer noch nicht da, sodass ich im Prinzip keine trockenen Sachen zum anziehen hatte, was ziemlich suboptimal war.
Stattdessen kam eine Horde ugandischer Studenten den Berg hoch, die sich in der Hütte aufwärmen wollten, sodass ich nicht mal meine Ruhe hatte. Später kam noch ein Pärchen aus den USA, die auch den Central Circuit machen wollten. Immerhin hatte ich dann Gesellschaft und musste die erste Nacht auf der Hütte nicht alleine verbringen. Leider hatten sie für die eigentlich 6 Tage dauernde Strecke nur 4 Tage Zeit, weil sie ihren Flug zurück kriegen mussten, sodass sie am nächsten Tag 2 Etappen an einem Tag machten und ich sie dann nicht mehr gesehen habe. Den Rest der Zeit war ich also alleine…
Naja gegen 5 kamen dann auch endlich meine Porter mit den Trockenen Sachen, dem Schlafsack und dem Essen inklusive Gaskocher an, sodass ich mich endlich aufwärmen und mir Essen kochen konnte. Am ersten Abend habe ich mir Pfannkuchen gemacht und somit jede Menge neidische Blicke geerntet. Da ich aber eh zu viel hatte habe ich natürlich großzügig Pfannkuchen verteilt…
Vor dem Schlafengehen habe ich mir dann ganz untypischer weise noch mehr Sachen angezogen, sodass ich dann 2 Paar Socken, und 2 Pullover anhatte. Dann war ich der Meinung, dass Wärme immer nach oben zieht und habe mich daher in den dritten Stock der Hochbetten gelegt und, was soll ich sagen, trotzdem in der Nacht gefroren...
Die nassen Sachen sollen trocknen...
Tag 2 - Nyabitaba Hut (2651m) über die Kurt Schäfer Brücke (2600m) zur John Matte Hut (3505m)
Am nächsten Morgen musste ich als erstes feststellen, dass mein Handy die ganze Nacht nach dem nicht vorhandenen Netz gesucht hatte und somit der Akku total leer war. Die Konsequenz war dann, dass ich ab sofort keine Uhr mehr hatte, weil meine Armbanduhr ja auch schon vor einem halben Jahr die Mücke gemacht hatte.
Zum Frühstück gab’s dann bröseliges Toast mit Nutella und Tee, der gleichzeitig auch als Spiegel zum Kontaktlinsen Einsetzen dienen musste.
Naja jedenfalls bin ich ja ein lernfähiger Mensch, sodass ich mir diesen Tag einen Satz trockene Sachen und Schuhe eingepackt habe. Außerdem habe ich direkt meine Gummistiefel und meine Regenhose angezogen, zumal mein Guide gesagt hatte, dass es eventuell sumpfig werden könnte. Mein Regencape hatte ich auch griffbereit um es zur Not über die undichte Regenjacke zu ziehen.
Gegen schätzungsweise halb 9 ging’s dann los Richtung John Matte Hut. Diese Etappe sollte mit etwa 6 Stunden die längste der ganzen Tour werden… Zunächst ging der Weg allerdings bergab zur Kurt Schäfer Brücke über den Mubuku River. Kurze Zeit später betraten wir die Bambuszone und die hohen Bäume verschwanden allmählich. Leider fing es auch wieder an zu nieseln, was sich den ganzen Tag fortsetzte.
Nach der Bambuszone kam die Ich-hab-keine-Ahnung-wie-die-heißt-Zone, wo kleinere Bäume zu finden waren, die mit Moos und Flechten überzogen waren, was echt mega märchenwaldmäßig aussah. Kurz vor der Hütte kam dann nochmal die erste richtig sumpfige Stelle der Route, wo man teilweise knietief einsank und sich größtenteils auf Grasinseln oder Ästen, die künstlich ins Moor gelegt waren, fortbewegte. Es sollte nicht der letzte Sumpf bleiben…
An der Hütte angekommen habe ich erst mal ein Bad im Fluss genommen, weil ich eh nass und kalt war. Hinterher war ich wenigstens nass, kalt und sauber. Anschließend bin ich schnell in meine persönlich mitgenommenen warmen, trockenen Sachen geschlüpft und habe die nassen Sachen aufgehängt, denn kurz nachdem wir ankamen, kam schon wieder die Sonne raus, als ob der Wettergott uns verarschen wollte…
Abends gab’s dann Bratkartoffeln mit Tomaten und Ei. Leider war das Öl gefroren und musste mit dem Messer raus gekratzt werden.
Mit der Dunkelheit bin ich dann auch so um 8 ins Bett gegangen, weil was soll man auch so alleine ohne Strom auf der Hütte machen? Den ganzen Abend einer Kerze beim Abbrennen zugucken? Ein Buch hatte ich nämlich tragischer weise auch nicht mit.
Kurt Schäfer Brücke
Der "Märchenwald" (leider etwas unscharf)
John Matte Hütte
Tag 3 - John Matte Hut (3505m) zur Bujuku Hut (3962m)
Der nächste Tag begann mit blauem Himmel, sodass man einen Blick auf den schneebedeckten Mount Stanley, den höchsten Berg Ugandas, werfen konnte.
Zum Frühstück gab’s wieder das gleiche wie am Vortag, nur dass das Brot noch krümeliger geworden und das Nutella jetzt auch gefroren war. Naja ich hab dann das Nutella im Teewasser aufgetaut und mir eine halbwegs intakte Toastscheibe genommen…
Los ging’s wieder in Gummistiefeln über eine provisorische Stockbrücke, was ziemlich abenteuerlich war. Die erste halbe Stunde liefen wir durch ein Moor, zum Glück aber über einen Holzweg, der etwa einen Meter über dem Wasser verlief. Nach einiger Zeit kam ein weiteres Moor ohne Holzweg, sodass wir uns von Insel zu Insel hüpfend fortbewegen mussten. Bei der Gelegenheit habe ich auch ein paar Mal fast meine eine Nummer zu großen Gummistiefel im Schlamm verloren. Aber mit viel Gewalt habe ich sie immer wieder frei bekommen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause bergauf ohne Sumpf kamen wir dann an einen ziemlich schönen See in einem Tal eingerahmt von Mount Stanley, Mount Speke und Mount Baker, die alle Gletscher hatten. Tragischer weise mussten wir quasi halb um den See herum und durch das Ganze Tal laufen, was natürlich wieder voll mit Sumpf war… *hmpf*
Naja immerhin hat es an diesem Tag gar nicht geregnet und wir kamen zumindest obenrum trocken nach etwa 4-5 Stunden an der Bujuku Hut an. Von dort aus konnte man übrigens auch den Scott Elliott Pass sehen, den höchsten Punkt des Central Circuits.
Allmählich begann ich auch die Höhe zu spüren, denn ich bekam ziemlich starke Kopfschmerzen – die Hütte lag immerhin fast auf 4000m Höhe. Gottseidank waren die aber am nächsten Morgen verschwunden und ich konnte unbeschwert weiter krakseln…
Abends gab’s noch Nudeln mit Gemüse und dann ging’s wieder früh ins Bett. Diesmal mit 3 Paar Socken, 2 Hosen, 3 Pullovern, Mütze, Schal und Handschuhen im Schlafsack ganz oben im Hochbett. Hat aber auch alles nichts gebracht... *grr*
Blick auf den Mount Stanley am Morgen
Die "lokal bridge"
SUMPF
Die Bujuku Hütte inmitten merkwürdiger Pflanzen
Tag 4 - Bujuku Hut (3962m) über den Scott Elliott Pass (4372m) zur Kitandara Hut (4023m)
Nach dem Frühstück ging’s dann los durch das letzte Stück Sumpf in diesem Tal Richtung Pass. Vorher kamen wir noch an einen ziemlich guten Aussichtspunkt vorbei, von dem aus man das ganze Tal, die Berge und den See überblicken konnte…
Am Pass war es dann ziemlich windig und kalt, aber ich war froh endlich oben angekommen zu sein. Dort oben gab es übrigens immer noch Vegetation. Die bestand zwar nicht mehr aus Bäumen sondern eher als merkwürdigen Pflanzen die auf dem Boden wuchsen und an deutsche Zimmerpflanzen erinnerten, aber immerhin wuchs da noch was.
Im nächsten Tal ging’s dann gemütlich bergab vorbei an hohen Felswänden und großen Steinbrocken. An dem Tag war sogar richtig schönes Wetter und man konnte fast im T-Shirt laufen. Ich hab mir auch direkt einen Sonnenbrand auf der Nase geholt, sodass der Guide dachte ich wäre erkältet…^^
Nach einem weiteren Sumpf kamen wir dann an einen wunderschönen Bergsee, an dem die Kitandara Hut lag. Der See bildete gleichzeitig die Grenze zum Kongo aber wer mich kennt, weiß natürlich, dass ich, obwohl ein Weg um den See herum führte, niemals einen Fuß in den Kongo gesetzt hätte…
Abends gab’s dann noch einen Sonnenuntergang mit See uns schon wieder Nudeln, diesmal als Suppe…
Blick auf den Scott Elliott Pass (in der Mitte) am Morgen...
Blick auf den Bujuku-See vom Aussichtspunkt
Selbstauslöser am Pass
Die Kitandara Hütte am Bergsee
Tag 5 - Kitandara Hut (4023m) über den Freshfield Pass (4282m) zur Guy Yeoman Hut (3505m)
Da ja der Kongo den Weg ins Tal versperrte mussten wir wohl oder übel wieder über die Berge, namentlich über den Freshfield Pass, um zur nächsten Hütte zu kommen. Oben angekommen kam leider wieder dicker Nebel und Nieselregen auf.
Zu allem Übel war der Weg hinunter auch noch mega sumpfig und Sumpf bergab macht echt keinen Spaß! Bei der Gelegenheit habe ich mich bestimmt 5 mal hingelegt und auch die Porter hatten ihre Schwierigkeiten ohne Sturz nach unten zu gelangen, sodass zum Beispiel mein Teller nur in Bruchstücken an der Hütte ankam.
Nach dem Sumpf kamen wir an eine Felswand mit einem Großen Überhang der Schutz bei Regen bot. Angeblich wurde diese Stelle schon bei der Erstbesteigung vor 100 Jahren als Lagerplatz der Expedition genutzt.
Anschließend kamen wir wieder in die Märchenwald-Zone gefolgt von einem großen Moor und Regen. Als wir endlich an der Hütte ankamen habe ich erst mal wieder ein Bad im Fluss genommen und abends habe ich dann nach den Nudeln zum Abendessen noch mit den Lokals am Lagerfeuer gesessen und meine Sachen getrocknet. Irgendwo haben die nämlich einige trockene Holzbretter aufgetrieben, und kurzerhand ein Feuerchen gemacht.
Freshfield Pass (William und ich)
Sumpf bergab...
Der "historische" Lagerplatz (links meine Porter und rechts William, mein Guide)
Klatschnasse Ankunft an der Guy Yeoman Hütte
Tag 6 - Guy Yeoman Hut (3505m) über Nyabitaba Hut (2651m) nach Nyakalengijo (1615m)
Am letzten Tag konnte man nochmal in der Nyabitaba Hut, der ersten Hütte übernachten oder direkt ins Tal absteigen. Ich entschied mich für die zweite Variante, da ich nicht noch eine Nacht mit kalten Füßen schlafen wollte und darüber hinaus auch genug vom Matsch hatte.
Also sind wir durch den Märchenwald abgestiegen, zwischenzeitlich im Flussbett gewandert und haben dann die ehemals schwierigste Stelle im Rwenzori Gebirge passiert, die jetzt allerdings durch Treppen einfach passierbar gemacht wurde. Die Bambuszone war diesmal ausgeprägter als beim Aufstieg und wir sind durch einen Richtigen Bambuswald gelaufen, was mich schon fast vermuten ließ, wie es in Asien wohl aussehen mag…
Nach etwa 3 Stunden kamen wir dann an der Nyabitaba Hut an und haben erst mal Mittagspause gemacht. Anschließend ging’s dann noch 2 Stunden hinunter ins Tal diesmal bei strahlendem Sonnenschein, sodass ich richtig gegen eine warme tropische Wand gelaufen bin als ich in die Nähe des Tales kam. Ich mein wir sind an dem Tag ja auch fast 2000m abgestiegen. Ich war auch echt froh als ich wieder im Community Camp war und mir und den Portern ein kühles Soda spendiert habe.
Und wieder Märchenwald...
...gefolgt vom Bambuswald
Fazit
Ich fand den Trip in die Berge echt nicht schlecht. Die Vegetation war super abwechslungsreich. Leider habe ich nicht viele Tiere gesehen. Auch war es mal wieder sehr schön Bergluft zu riechen und so richtig krakseln zu können. Das beste war wahrscheinlich, dass ich diesmal endlich mein eigenes Tempo bestimmen konnte, da ich alleine war und der Guide eh zur Not schneller war als ich.
Blöd war allerdings, dass ich niemanden zum Reden hatte und die Abende mit Kerze-beim-Abbrennen-zugucken verbringen musste.
Darüber hinaus habe ich jetzt echt genug von Sumpf, Moor und Matsch! Kalt und nass war es auch ständig… Alles in allem nicht sehr angenehm.
Es war mal ganz interessant, die Berge zu besteigen, die man jeden Tag in der Ferne sieht, aber ich weiß nicht, ob ich den Trip nochmal machen würde – jedenfalls nicht für das Geld.
So, jetzt muss ich los, wir machen Pizzaparty mit Katrin und Marcel’s Steinofen ;)
Ich bin wieder da aus den Bergen, hab mir nichts gebrochen und habe jede Menge zu berichten… (Diesmal werde ich das nicht in mehreren Packeten posten. Wem das zu viel ist, kann ja jeden Tag einen Tag lesen…)
Tag 0 – Fort Portal nach Nyakalengijo
Letzte Woche Freitag bin ich nach der Arbeit direkt nach Kasese gefahren und von dort nach Nyakalengijo, ein Dorf an der Nationalparkgrenze, wo sich auch das Office der RMS (Rwenzori Mountaineering Services) befindet. Dort habe ich mir dann eine Unterkunft gesucht, was gar nicht so leicht war, denn da gab es eigentlich nur die Touristenlodge der RMS für 45$ pro Nacht. Zum Glück habe ich dann noch ein Community Camp gefunden wo man für realistische Preise schlafen konnte. (Community Camps tragen mit einem Teil ihrer Einkünfte zur Unterstützung der lokalen Community bei, also eine gute Sache war’s auch noch…)
Nachdem ich mich dann in einem Banda häuslich eingerichtet habe und mein Abendessen bestellt habe (das braucht nämlich immer etwas länger in Uganda), bin ich dann nochmal auf Erkundungstour gegangen und auf einen großen Fluss gestoßen, der aus den Bergen kam. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich ein Fußbad nach alter Neubert’scher Tradition gemacht – quasi zum angewöhnen…
Abends ist dann die Sicht nochmal aufgeklart und man konnte die Gipfel der „Portal Peaks“ sehen, wobei schon mal Vorfreude aufkam.
Leider war ich an dem Abend der einzige Gast in dem Camp, weshalb ich auch früh ins Bett gegangen bin.
Portal Peaks
Tag 1 – Nyakalengijo (1615m) zur Nyabitaba Hut (2651m)
Morgens um 8 war ich dann am Office der RMS und habe von dem Chef da nochmal ein kurzes Briefing bekommen. Anschließend habe ich meinen Guide William getroffen und noch ein bisschen Ausrüstung (Gummistiefel und Töpfe) ausgeliehen. Bezahlen musste ich leider auch noch unglaublich viel Geld… Naja.
Um 8.45 Uhr ging’s dann los Richtung Nationalpark. Die Vegetation war noch nicht so außergewöhnlich - Ugandischer Regenwald eben, wie man ihn hier öfter hat.
Nach der Überquerung von drei Flüssen und 90 Minuten später gab‘s dann die erste Pause und anschließend hat es tierisch angefangen zu Regnen. Meine Regenhose war leider im Gepäck der 3 Porter die ich dabei hatte, allerdings sind der Guide und ich schon vor gegangen, weil wir nicht auf die Porter warten wollten. Also hatte ich eine nasse Hose, nasse Schuhe und leider musste ich auch noch feststellen, dass meine Regenjacke nicht dicht war, sodass ich am Ende eigentlich überall nass war. Nach 3 Stunden war ich dann ziemlich frustriert, weil ich durchgeweicht war, mir arschkalt war und ich dachte, wir hätten noch nicht mal die Hälfte des Weges hinter uns. Zum Glück habe ich mich aber geirrt und genau in dem Moment, als ich schon die nächste Pause verkünden wollte, kamen wir nach 3,5 Stunden an der Hütte an, die etwa 1000 Höhenmeter über Nyakalengijo lag und den Namen „ Nyabitaba Hut“ trug.
Ironischer weise hörte der Regen etwa eine halbe Stunde nach unserer Ankunft auf, sodass wir wenigstens die nassen Sachen trocknen konnten. Leider waren die Porter immer noch nicht da, sodass ich im Prinzip keine trockenen Sachen zum anziehen hatte, was ziemlich suboptimal war.
Stattdessen kam eine Horde ugandischer Studenten den Berg hoch, die sich in der Hütte aufwärmen wollten, sodass ich nicht mal meine Ruhe hatte. Später kam noch ein Pärchen aus den USA, die auch den Central Circuit machen wollten. Immerhin hatte ich dann Gesellschaft und musste die erste Nacht auf der Hütte nicht alleine verbringen. Leider hatten sie für die eigentlich 6 Tage dauernde Strecke nur 4 Tage Zeit, weil sie ihren Flug zurück kriegen mussten, sodass sie am nächsten Tag 2 Etappen an einem Tag machten und ich sie dann nicht mehr gesehen habe. Den Rest der Zeit war ich also alleine…
Naja gegen 5 kamen dann auch endlich meine Porter mit den Trockenen Sachen, dem Schlafsack und dem Essen inklusive Gaskocher an, sodass ich mich endlich aufwärmen und mir Essen kochen konnte. Am ersten Abend habe ich mir Pfannkuchen gemacht und somit jede Menge neidische Blicke geerntet. Da ich aber eh zu viel hatte habe ich natürlich großzügig Pfannkuchen verteilt…
Vor dem Schlafengehen habe ich mir dann ganz untypischer weise noch mehr Sachen angezogen, sodass ich dann 2 Paar Socken, und 2 Pullover anhatte. Dann war ich der Meinung, dass Wärme immer nach oben zieht und habe mich daher in den dritten Stock der Hochbetten gelegt und, was soll ich sagen, trotzdem in der Nacht gefroren...
Die nassen Sachen sollen trocknen...
Tag 2 - Nyabitaba Hut (2651m) über die Kurt Schäfer Brücke (2600m) zur John Matte Hut (3505m)
Am nächsten Morgen musste ich als erstes feststellen, dass mein Handy die ganze Nacht nach dem nicht vorhandenen Netz gesucht hatte und somit der Akku total leer war. Die Konsequenz war dann, dass ich ab sofort keine Uhr mehr hatte, weil meine Armbanduhr ja auch schon vor einem halben Jahr die Mücke gemacht hatte.
Zum Frühstück gab’s dann bröseliges Toast mit Nutella und Tee, der gleichzeitig auch als Spiegel zum Kontaktlinsen Einsetzen dienen musste.
Naja jedenfalls bin ich ja ein lernfähiger Mensch, sodass ich mir diesen Tag einen Satz trockene Sachen und Schuhe eingepackt habe. Außerdem habe ich direkt meine Gummistiefel und meine Regenhose angezogen, zumal mein Guide gesagt hatte, dass es eventuell sumpfig werden könnte. Mein Regencape hatte ich auch griffbereit um es zur Not über die undichte Regenjacke zu ziehen.
Gegen schätzungsweise halb 9 ging’s dann los Richtung John Matte Hut. Diese Etappe sollte mit etwa 6 Stunden die längste der ganzen Tour werden… Zunächst ging der Weg allerdings bergab zur Kurt Schäfer Brücke über den Mubuku River. Kurze Zeit später betraten wir die Bambuszone und die hohen Bäume verschwanden allmählich. Leider fing es auch wieder an zu nieseln, was sich den ganzen Tag fortsetzte.
Nach der Bambuszone kam die Ich-hab-keine-Ahnung-wie-die-heißt-Zone, wo kleinere Bäume zu finden waren, die mit Moos und Flechten überzogen waren, was echt mega märchenwaldmäßig aussah. Kurz vor der Hütte kam dann nochmal die erste richtig sumpfige Stelle der Route, wo man teilweise knietief einsank und sich größtenteils auf Grasinseln oder Ästen, die künstlich ins Moor gelegt waren, fortbewegte. Es sollte nicht der letzte Sumpf bleiben…
An der Hütte angekommen habe ich erst mal ein Bad im Fluss genommen, weil ich eh nass und kalt war. Hinterher war ich wenigstens nass, kalt und sauber. Anschließend bin ich schnell in meine persönlich mitgenommenen warmen, trockenen Sachen geschlüpft und habe die nassen Sachen aufgehängt, denn kurz nachdem wir ankamen, kam schon wieder die Sonne raus, als ob der Wettergott uns verarschen wollte…
Abends gab’s dann Bratkartoffeln mit Tomaten und Ei. Leider war das Öl gefroren und musste mit dem Messer raus gekratzt werden.
Mit der Dunkelheit bin ich dann auch so um 8 ins Bett gegangen, weil was soll man auch so alleine ohne Strom auf der Hütte machen? Den ganzen Abend einer Kerze beim Abbrennen zugucken? Ein Buch hatte ich nämlich tragischer weise auch nicht mit.
Kurt Schäfer Brücke
Der "Märchenwald" (leider etwas unscharf)
John Matte Hütte
Tag 3 - John Matte Hut (3505m) zur Bujuku Hut (3962m)
Der nächste Tag begann mit blauem Himmel, sodass man einen Blick auf den schneebedeckten Mount Stanley, den höchsten Berg Ugandas, werfen konnte.
Zum Frühstück gab’s wieder das gleiche wie am Vortag, nur dass das Brot noch krümeliger geworden und das Nutella jetzt auch gefroren war. Naja ich hab dann das Nutella im Teewasser aufgetaut und mir eine halbwegs intakte Toastscheibe genommen…
Los ging’s wieder in Gummistiefeln über eine provisorische Stockbrücke, was ziemlich abenteuerlich war. Die erste halbe Stunde liefen wir durch ein Moor, zum Glück aber über einen Holzweg, der etwa einen Meter über dem Wasser verlief. Nach einiger Zeit kam ein weiteres Moor ohne Holzweg, sodass wir uns von Insel zu Insel hüpfend fortbewegen mussten. Bei der Gelegenheit habe ich auch ein paar Mal fast meine eine Nummer zu großen Gummistiefel im Schlamm verloren. Aber mit viel Gewalt habe ich sie immer wieder frei bekommen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause bergauf ohne Sumpf kamen wir dann an einen ziemlich schönen See in einem Tal eingerahmt von Mount Stanley, Mount Speke und Mount Baker, die alle Gletscher hatten. Tragischer weise mussten wir quasi halb um den See herum und durch das Ganze Tal laufen, was natürlich wieder voll mit Sumpf war… *hmpf*
Naja immerhin hat es an diesem Tag gar nicht geregnet und wir kamen zumindest obenrum trocken nach etwa 4-5 Stunden an der Bujuku Hut an. Von dort aus konnte man übrigens auch den Scott Elliott Pass sehen, den höchsten Punkt des Central Circuits.
Allmählich begann ich auch die Höhe zu spüren, denn ich bekam ziemlich starke Kopfschmerzen – die Hütte lag immerhin fast auf 4000m Höhe. Gottseidank waren die aber am nächsten Morgen verschwunden und ich konnte unbeschwert weiter krakseln…
Abends gab’s noch Nudeln mit Gemüse und dann ging’s wieder früh ins Bett. Diesmal mit 3 Paar Socken, 2 Hosen, 3 Pullovern, Mütze, Schal und Handschuhen im Schlafsack ganz oben im Hochbett. Hat aber auch alles nichts gebracht... *grr*
Blick auf den Mount Stanley am Morgen
Die "lokal bridge"
SUMPF
Die Bujuku Hütte inmitten merkwürdiger Pflanzen
Tag 4 - Bujuku Hut (3962m) über den Scott Elliott Pass (4372m) zur Kitandara Hut (4023m)
Nach dem Frühstück ging’s dann los durch das letzte Stück Sumpf in diesem Tal Richtung Pass. Vorher kamen wir noch an einen ziemlich guten Aussichtspunkt vorbei, von dem aus man das ganze Tal, die Berge und den See überblicken konnte…
Am Pass war es dann ziemlich windig und kalt, aber ich war froh endlich oben angekommen zu sein. Dort oben gab es übrigens immer noch Vegetation. Die bestand zwar nicht mehr aus Bäumen sondern eher als merkwürdigen Pflanzen die auf dem Boden wuchsen und an deutsche Zimmerpflanzen erinnerten, aber immerhin wuchs da noch was.
Im nächsten Tal ging’s dann gemütlich bergab vorbei an hohen Felswänden und großen Steinbrocken. An dem Tag war sogar richtig schönes Wetter und man konnte fast im T-Shirt laufen. Ich hab mir auch direkt einen Sonnenbrand auf der Nase geholt, sodass der Guide dachte ich wäre erkältet…^^
Nach einem weiteren Sumpf kamen wir dann an einen wunderschönen Bergsee, an dem die Kitandara Hut lag. Der See bildete gleichzeitig die Grenze zum Kongo aber wer mich kennt, weiß natürlich, dass ich, obwohl ein Weg um den See herum führte, niemals einen Fuß in den Kongo gesetzt hätte…
Abends gab’s dann noch einen Sonnenuntergang mit See uns schon wieder Nudeln, diesmal als Suppe…
Blick auf den Scott Elliott Pass (in der Mitte) am Morgen...
Blick auf den Bujuku-See vom Aussichtspunkt
Selbstauslöser am Pass
Die Kitandara Hütte am Bergsee
Tag 5 - Kitandara Hut (4023m) über den Freshfield Pass (4282m) zur Guy Yeoman Hut (3505m)
Da ja der Kongo den Weg ins Tal versperrte mussten wir wohl oder übel wieder über die Berge, namentlich über den Freshfield Pass, um zur nächsten Hütte zu kommen. Oben angekommen kam leider wieder dicker Nebel und Nieselregen auf.
Zu allem Übel war der Weg hinunter auch noch mega sumpfig und Sumpf bergab macht echt keinen Spaß! Bei der Gelegenheit habe ich mich bestimmt 5 mal hingelegt und auch die Porter hatten ihre Schwierigkeiten ohne Sturz nach unten zu gelangen, sodass zum Beispiel mein Teller nur in Bruchstücken an der Hütte ankam.
Nach dem Sumpf kamen wir an eine Felswand mit einem Großen Überhang der Schutz bei Regen bot. Angeblich wurde diese Stelle schon bei der Erstbesteigung vor 100 Jahren als Lagerplatz der Expedition genutzt.
Anschließend kamen wir wieder in die Märchenwald-Zone gefolgt von einem großen Moor und Regen. Als wir endlich an der Hütte ankamen habe ich erst mal wieder ein Bad im Fluss genommen und abends habe ich dann nach den Nudeln zum Abendessen noch mit den Lokals am Lagerfeuer gesessen und meine Sachen getrocknet. Irgendwo haben die nämlich einige trockene Holzbretter aufgetrieben, und kurzerhand ein Feuerchen gemacht.
Freshfield Pass (William und ich)
Sumpf bergab...
Der "historische" Lagerplatz (links meine Porter und rechts William, mein Guide)
Klatschnasse Ankunft an der Guy Yeoman Hütte
Tag 6 - Guy Yeoman Hut (3505m) über Nyabitaba Hut (2651m) nach Nyakalengijo (1615m)
Am letzten Tag konnte man nochmal in der Nyabitaba Hut, der ersten Hütte übernachten oder direkt ins Tal absteigen. Ich entschied mich für die zweite Variante, da ich nicht noch eine Nacht mit kalten Füßen schlafen wollte und darüber hinaus auch genug vom Matsch hatte.
Also sind wir durch den Märchenwald abgestiegen, zwischenzeitlich im Flussbett gewandert und haben dann die ehemals schwierigste Stelle im Rwenzori Gebirge passiert, die jetzt allerdings durch Treppen einfach passierbar gemacht wurde. Die Bambuszone war diesmal ausgeprägter als beim Aufstieg und wir sind durch einen Richtigen Bambuswald gelaufen, was mich schon fast vermuten ließ, wie es in Asien wohl aussehen mag…
Nach etwa 3 Stunden kamen wir dann an der Nyabitaba Hut an und haben erst mal Mittagspause gemacht. Anschließend ging’s dann noch 2 Stunden hinunter ins Tal diesmal bei strahlendem Sonnenschein, sodass ich richtig gegen eine warme tropische Wand gelaufen bin als ich in die Nähe des Tales kam. Ich mein wir sind an dem Tag ja auch fast 2000m abgestiegen. Ich war auch echt froh als ich wieder im Community Camp war und mir und den Portern ein kühles Soda spendiert habe.
Und wieder Märchenwald...
...gefolgt vom Bambuswald
Fazit
Ich fand den Trip in die Berge echt nicht schlecht. Die Vegetation war super abwechslungsreich. Leider habe ich nicht viele Tiere gesehen. Auch war es mal wieder sehr schön Bergluft zu riechen und so richtig krakseln zu können. Das beste war wahrscheinlich, dass ich diesmal endlich mein eigenes Tempo bestimmen konnte, da ich alleine war und der Guide eh zur Not schneller war als ich.
Blöd war allerdings, dass ich niemanden zum Reden hatte und die Abende mit Kerze-beim-Abbrennen-zugucken verbringen musste.
Darüber hinaus habe ich jetzt echt genug von Sumpf, Moor und Matsch! Kalt und nass war es auch ständig… Alles in allem nicht sehr angenehm.
Es war mal ganz interessant, die Berge zu besteigen, die man jeden Tag in der Ferne sieht, aber ich weiß nicht, ob ich den Trip nochmal machen würde – jedenfalls nicht für das Geld.
So, jetzt muss ich los, wir machen Pizzaparty mit Katrin und Marcel’s Steinofen ;)
Verfasst von
Jonas
um
16:53
Donnerstag, 29. April 2010
Endlich Urlaub...
Hi Leute.
Ab morgen geht’s in den Urlaub für einen Monat, denn ich werde die Berge erklimmen und anschließend mit meinem Vater durch Uganda touren…
Aber der Reihe nach: Was ist denn überhaupt seit meinem letzten Eintrag passiert?
Pier hat geheiratet. Pier – das ist der Italiener mit der Pizzeria in Fort Portal, der eigentlich Psychologie studiert hat, jetzt aber schon länger hier lebt.
Letzten Donnerstag hat er eine Uganderin geheiratet und abends dicke Party in seinem Restaurant gemacht. Essen und vor allem Getränke waren for free, was dafür gesorgt hat, dass am Ende alle gut betrunken waren und ausgelassen gefeiert haben.
Tragischer weise kommt zwischen Donnerstag und dem Wochenende aber meist noch der Freitag, der dann nicht so ausgeschlafen begonnen hat, nachdem ich erst um 2 nach Hause gekommen bin. Naja ich hab dann meinen Schülern eine Aufgabe gegeben und hab mich ins Lehrerzimmer gesetzt, wo ich fast wieder eingeschlafen wäre…
Nachmittags ging’s dann noch zu einer Graduation Ceremony in ein Dorf in der Nähe. Der Guest of Honor war diesmal nicht der Bischof, wie bei uns, sondern der Minister of Higher Education oder so ähnlich. Naja das Beste war das Essen und die Tatsache, dass es keinen Gottesdienst gab (die Schule war staatlich).
Am Samstag waren wir dann zu Oliver, einem DED Entwicklungshelfer, der neu nach Fort Portal gekommen ist, zur Einweihungsparty eingeladen und es gab schon wieder Essen umsonst – schon den 3. Tag… Naja auf der Party waren auch ziemlich viele Lokals von seiner Arbeit, die allerdings schon recht früh gegangen sind, weshalb nicht so ausgelassen gefeiert wurde, wie bei Pier.
Sonntag haben wir dann mal wieder im Mountains of the Moon Hotel am Pool gechillt, allerdings nur weil wir schon den dritten Tag kein Wasser hatten und uns mal wieder waschen mussten^^
Joa morgen ist dann mein letzter Arbeitstag und dann geht’s ab nach Kasese und von dort am Samstag in die Berge. 6 bis 7 Tage geht dann der Spaß, sodass ich Ende nächster Woche wohl wieder da sein werde. Mit Ausruhen ist dann aber nicht viel, weil ich dann direkt nach Kampala bzw. Entebbe fahren muss um meinen Papa vom Flughafen abzuholen, der am 11.05. landet. Joa und dann geht’s auf Rundreise durch Uganda… Aber dazu später mehr.
In diesem Sinne macht‘s gut und wünscht mir Glück auf 4.300m Höhe ;)
PS: Jaa ich weiß ihr wollt Fotos haben, aber unser Internet spackt in letzter Zeit gerne mal rum… Also ein bisschen Geduld noch…
Ab morgen geht’s in den Urlaub für einen Monat, denn ich werde die Berge erklimmen und anschließend mit meinem Vater durch Uganda touren…
Aber der Reihe nach: Was ist denn überhaupt seit meinem letzten Eintrag passiert?
Pier hat geheiratet. Pier – das ist der Italiener mit der Pizzeria in Fort Portal, der eigentlich Psychologie studiert hat, jetzt aber schon länger hier lebt.
Letzten Donnerstag hat er eine Uganderin geheiratet und abends dicke Party in seinem Restaurant gemacht. Essen und vor allem Getränke waren for free, was dafür gesorgt hat, dass am Ende alle gut betrunken waren und ausgelassen gefeiert haben.
Tragischer weise kommt zwischen Donnerstag und dem Wochenende aber meist noch der Freitag, der dann nicht so ausgeschlafen begonnen hat, nachdem ich erst um 2 nach Hause gekommen bin. Naja ich hab dann meinen Schülern eine Aufgabe gegeben und hab mich ins Lehrerzimmer gesetzt, wo ich fast wieder eingeschlafen wäre…
Nachmittags ging’s dann noch zu einer Graduation Ceremony in ein Dorf in der Nähe. Der Guest of Honor war diesmal nicht der Bischof, wie bei uns, sondern der Minister of Higher Education oder so ähnlich. Naja das Beste war das Essen und die Tatsache, dass es keinen Gottesdienst gab (die Schule war staatlich).
Am Samstag waren wir dann zu Oliver, einem DED Entwicklungshelfer, der neu nach Fort Portal gekommen ist, zur Einweihungsparty eingeladen und es gab schon wieder Essen umsonst – schon den 3. Tag… Naja auf der Party waren auch ziemlich viele Lokals von seiner Arbeit, die allerdings schon recht früh gegangen sind, weshalb nicht so ausgelassen gefeiert wurde, wie bei Pier.
Sonntag haben wir dann mal wieder im Mountains of the Moon Hotel am Pool gechillt, allerdings nur weil wir schon den dritten Tag kein Wasser hatten und uns mal wieder waschen mussten^^
Joa morgen ist dann mein letzter Arbeitstag und dann geht’s ab nach Kasese und von dort am Samstag in die Berge. 6 bis 7 Tage geht dann der Spaß, sodass ich Ende nächster Woche wohl wieder da sein werde. Mit Ausruhen ist dann aber nicht viel, weil ich dann direkt nach Kampala bzw. Entebbe fahren muss um meinen Papa vom Flughafen abzuholen, der am 11.05. landet. Joa und dann geht’s auf Rundreise durch Uganda… Aber dazu später mehr.
In diesem Sinne macht‘s gut und wünscht mir Glück auf 4.300m Höhe ;)
PS: Jaa ich weiß ihr wollt Fotos haben, aber unser Internet spackt in letzter Zeit gerne mal rum… Also ein bisschen Geduld noch…
Verfasst von
Jonas
um
21:26
Montag, 19. April 2010
Long live Oyo!
Hallo Leute. Ich melde mich auch mal wieder.
Seit meinem letzten Eintrag sind ja jetzt wieder 2 Wochen(enden) vergangen und die gibt’s jetzt als kompakten Bericht ganz exklusiv:
Zugegeben, das erste Wochenende war nicht besonders aufregend. Ich war mal wieder in Kampala um mich dort mit Hannah zu treffen, die direkt aus Kigali kam und um einige Sachen für meine Rwenzori Mountain-Tour zu kaufen, die ich im Mai mache. Jo also bin ich auf den riesen Markt in Kampala, von dem ich leider immer noch kein Bild gemacht habe, und habe Wollhandschuhe, -schal und -mütze gekauft. Einen dicken Schlafsack gab’s dann auch noch oben drauf… Ist halt kalt in den Bergen. Das Ganze hat mich umgerechnet 15€ gekostet und war somit ein Schnäppchen, denn hätte ich die Sachen alle bei der Berg-Tour-Organisation gemietet, hätte das etwa das 3-fache gekostet – anscheinend funktioniert das bei den meisten Touristen-Mzungus^^
Abends war ich dann mal wieder im Casino – ganz ehrlich? Ich sollte das nicht so oft machen… Und hinterher noch im Iguana – dem Club mit 50% Mzungu-Anteil. Naja ein gelungener Abend würd ich sagen.
Letzten Freitag hatten wir dann mal wieder den Bischof zu Besuch an unserer Schule –die gehört ihm nämlich – und er hat einige der Schüler konfirmiert, oder wie auch immer das bei den Katholiken heißt… Im englischen war es „to confirm“.
Natürlich waren auch diesmal wieder alle ganz aus dem Häuschen, denn wenn der Bischof kommt, muss ja alles vom feinsten sein und jeder war schick angezogen… Was soll ich sagen: Ich hatte meinen Trainingspulli an^^ Der Mzungu sieht trotzdem immer gut aus, egal, was er an hat :P
Freitagabend war dann noch dicke Party am Palast in Fort Potal, weil der König Oyo (frag mich nicht, wie der mit vollem Namen heißt) endlich 18 geworden ist und somit gekrönt wurde. Der ganze Hügel war voll mit (schwarzen) Menschen, die sich alle um eine Bühne drängten, und ich mitten drin *höhö*.
Natürlich hab ich niemanden erkannt, aber mich haben wohl einige gesehen, die ich kannte – was ‘n Zufall^^
Am Samstag ging die Feier dann noch weiter, allerdings hinter verschlossenen Türen, weil Museveni (Ugandischer Präsident) da war und eigentlich auch Gaddaffi (Präsident von Libyen) kommen wollte. Gaddaffi kam dann zwar doch nicht, aber trotzdem schien das Sicherheitsrisiko zu groß zu sein, um die Feier öffentlich abhalten zu können. Draußen konnte man das Geschehen zwar über Leinwand verfolgen, allerdings fand ich den Craft-Market nebenan dann doch spannender^^
Bei der Gelegenheit habe ich mir dann auch gleich noch ein Lokal Shirt gekauft. Foto folgt…
Das war‘s soweit,
Bis demnächst.
Seit meinem letzten Eintrag sind ja jetzt wieder 2 Wochen(enden) vergangen und die gibt’s jetzt als kompakten Bericht ganz exklusiv:
Zugegeben, das erste Wochenende war nicht besonders aufregend. Ich war mal wieder in Kampala um mich dort mit Hannah zu treffen, die direkt aus Kigali kam und um einige Sachen für meine Rwenzori Mountain-Tour zu kaufen, die ich im Mai mache. Jo also bin ich auf den riesen Markt in Kampala, von dem ich leider immer noch kein Bild gemacht habe, und habe Wollhandschuhe, -schal und -mütze gekauft. Einen dicken Schlafsack gab’s dann auch noch oben drauf… Ist halt kalt in den Bergen. Das Ganze hat mich umgerechnet 15€ gekostet und war somit ein Schnäppchen, denn hätte ich die Sachen alle bei der Berg-Tour-Organisation gemietet, hätte das etwa das 3-fache gekostet – anscheinend funktioniert das bei den meisten Touristen-Mzungus^^
Abends war ich dann mal wieder im Casino – ganz ehrlich? Ich sollte das nicht so oft machen… Und hinterher noch im Iguana – dem Club mit 50% Mzungu-Anteil. Naja ein gelungener Abend würd ich sagen.
Letzten Freitag hatten wir dann mal wieder den Bischof zu Besuch an unserer Schule –die gehört ihm nämlich – und er hat einige der Schüler konfirmiert, oder wie auch immer das bei den Katholiken heißt… Im englischen war es „to confirm“.
Natürlich waren auch diesmal wieder alle ganz aus dem Häuschen, denn wenn der Bischof kommt, muss ja alles vom feinsten sein und jeder war schick angezogen… Was soll ich sagen: Ich hatte meinen Trainingspulli an^^ Der Mzungu sieht trotzdem immer gut aus, egal, was er an hat :P
Freitagabend war dann noch dicke Party am Palast in Fort Potal, weil der König Oyo (frag mich nicht, wie der mit vollem Namen heißt) endlich 18 geworden ist und somit gekrönt wurde. Der ganze Hügel war voll mit (schwarzen) Menschen, die sich alle um eine Bühne drängten, und ich mitten drin *höhö*.
Natürlich hab ich niemanden erkannt, aber mich haben wohl einige gesehen, die ich kannte – was ‘n Zufall^^
Am Samstag ging die Feier dann noch weiter, allerdings hinter verschlossenen Türen, weil Museveni (Ugandischer Präsident) da war und eigentlich auch Gaddaffi (Präsident von Libyen) kommen wollte. Gaddaffi kam dann zwar doch nicht, aber trotzdem schien das Sicherheitsrisiko zu groß zu sein, um die Feier öffentlich abhalten zu können. Draußen konnte man das Geschehen zwar über Leinwand verfolgen, allerdings fand ich den Craft-Market nebenan dann doch spannender^^
Bei der Gelegenheit habe ich mir dann auch gleich noch ein Lokal Shirt gekauft. Foto folgt…
Das war‘s soweit,
Bis demnächst.
Verfasst von
Jonas
um
19:18
Freitag, 9. April 2010
Fotos
Hallo Leute,
hier nochmal das ein oder andere Bild von Ruanda.
Gruß Jonas
Innenstadt von Kigali
Eier kochen in der heißen Quelle
Spitzen Aussicht auf den Vulkan und Goma (beiden Kongo) bei unserem Irrweg durch die Pampa...
Hannah, Chris und Ulli mit der Kinder-Gefolgschaft
Der Leuchtende Vulkan bei Nacht
hier nochmal das ein oder andere Bild von Ruanda.
Gruß Jonas
Innenstadt von Kigali
Eier kochen in der heißen Quelle
Spitzen Aussicht auf den Vulkan und Goma (beiden Kongo) bei unserem Irrweg durch die Pampa...
Hannah, Chris und Ulli mit der Kinder-Gefolgschaft
Der Leuchtende Vulkan bei Nacht
Verfasst von
Jonas
um
21:53
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